"Fluglärm hatten wir in der Vergangenheit, Touristen weniger"

Die Entscheidung des Verbandsgemeinderats Bitburg-Land, die Umzugspläne für die Tourist-Info zu stoppen, beschäftigt die Ratsmitglieder weiter. Nachdem sich bereits Vertreter von SPD und CDU zu Wort gemeldet haben, will nun auch die FWG ihren Standpunkt deutlich machen.

Bitburg. (scho) Mit elf zu 17 Stimmen sprach sich der VG-Rat Bitburg-Land für den Stopp der Umzugspläne aus. Die einzige Fraktion, die sich - neben einigen Abweichlern aus den Reihen der Union - geschlossen für den Umzug stark machte, waren die vier Mitglieder der FWG. Johannes Junk, Vorsitzender der FWG Bitburg-Land und Ortsbürgermeister von Meckel, hebt hervor, dass die CDU erstmals nicht geschlossen abstimmte und mutmaßt, ob die Union damit dem "freien" Landrats-Kandidaten Joachim Streit "ein Bein stellen wollte". Junk: "Falls dem so ist, dann ist Monika Fink, die vielleicht ahnte, dass Bürgermeister Backes den Umzug nicht wirklich wollte, in die Falle getappt." Hat doch die SPD-Fraktion ebenfalls geschlossen gegen den Umzug gestimmt.

Schon in der Sitzung hatte FWG-Fraktionschef Willi Fink dafür plädiert, dass man dem Leiter der Tourist-Info, Frank Schaal, vertrauen sollte, wenn es um die Standortfrage geht. "Schließlich haben alle Fraktionen Dr. Schaal hervorragende Arbeit bescheinigt, und er hat in der Sitzung eindrucksvoll dargelegt, welche Bedeutung der Tourismus für das Bitburger Land hat", sagt Fink und betont: "Die aus dem Tourismus-Jahresumsatz von mehr als 30 Millionen Euro resultierenden Arbeitsplätze gilt es zu erhalten und gegebenenfalls zu erweitern. Das war unsere Maxime." Ähnlich sieht es Johannes Junk und sagt: "Wenn es um den Flugplatz Bitburg geht, werden auch alle Bedenken weggewischt mit dem Arbeitsplatz-Argument. Das halten wir in dem Zusammenhang aber für viel zu vage, da es beim Flugplatz um utopische Summen geht, die dem Steuerzahler zugemutet werden. Fluglärm hatten wir in der Vergangenheit genügend, Touristen weniger."

Fink wie Junk finden es selbstverständlich wichtig, in Zeiten leerer Kassen alle Investitionskosten auf den Prüfstand zu stellen. Gerechnet wurde mit rund 30 000 Euro laufender Kosten jährlich, die der Standortwechsel zusätzlich mit sich gebracht hätte (der TV berichtete). "Diesen Kosten hätten aber Mehreinnahmen der Tourist-Info am neuen Standort gegenüber gestanden", sagt Fink und verweist darauf, dass die VG Bitburg-Land erst kürzlich den Auftrag für ein Radweg-Teilstück von Rittersdorf nach Bickendorf für rund 150 000 Euro vergeben hat - "ohne Debatte", wie Fink betont. Die FWG fürchtet, dass mit einem endgültigen Stopp der Umzugspläne die einmalige Chance vertan wird, die Tourist-Info dort anzusiedeln, wo die Besucherströme lang laufen.

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