Unübersehbar liegt sie vor den Besuchern der Ausstellung: eine amerikanische 250-Pfund-Bombe, die im Winter 1944/45 auf die Stadt fiel - und nicht explodierte. Sie stammt vom Gelände der Brauerei und wurde Jahre später bei Bauarbeiten geborgen und entschärft. "Mit Beginn der Ardennenoffensive am 16. Dezember 1944 gerieten Bitburg und die Eifel ins Visier der alliierten Bomber", erklärte Museumsleiter Burkhard Kaufmann. Unterlagen aus Militärarchiven zeigen, wie sorgfältig die Angriffe vorbereitet und ausgewertet wurden: Demnach fielen allein am 25. Dezember 1146 Bomben dieser Größe auf die Stadt, außerdem vier weitere mit 1000 Pfund. Fotos sowie die Originalzeichnungen des Bitburgers Peter Strupp geben eine Vorstellung vom Ausmaß der Zerstörungen, ebenso die Überreste, die aus den Trümmerbergen geborgen wurden: zwei verstümmelte Heiligenfiguren aus der Liebfrauenkirche und der unter Einwirkung von Brandbomben verkohlte Inhalt einer Schmuckschatulle. Burkhard Kaufmann machte aber auch auf ein bislang unbekanntes Kapitel der Geschichte aufmerksam: Bilder der zerstörten Stadt waren Anfang 1945 in mehreren internationalen Zeitungen zu sehen. Eines davon veranlasste Bertolt Brecht zu einem Gedicht, das er später mitsamt dem Foto in dem Buch "Kriegsfibel" veröffentlichte (der TV berichtete). Die Ausstellung zeigt , wie es dazu kam, und dokumentiert den Text in einer musikalischen Fassung. Am Sonntag, 23. Januar, 15 Uhr, gibt es die nächste öffentliche Führung. Das Museum ist zur Zeit samstags und sonntags von 14 bis 17 Uhr geöffnet, ab März täglich, außer dienstags, von 14 bis 17 Uhr. Führungen und Gruppenbesuche sind nach Vereinbarung auch außerhalb dieser Zeiten möglich (Telefon 06561/683888).