Frauen-Power im Kreis

Für mehr Gleichberechtigung und Einbindung der Frauen am politischen Leben setzt sich die Frauen-Union ein. Im Eifelkreis Bitburg-Prüm besteht diese seit 30 Jahren, und das muss gefeiert werden.

 Die Vorsitzende der Frauen-Union im CDU-Kreisverband Bitburg-Prüm: Inge Schmitt. TV-Foto: Lydia Vasiliou

Die Vorsitzende der Frauen-Union im CDU-Kreisverband Bitburg-Prüm: Inge Schmitt. TV-Foto: Lydia Vasiliou

Bitburg. "Ohne Frauen ist kein Staat zu machen", das haben sich die Mitglieder der Frauen-Union im Kreisverband Bitburg-Prüm auf den Leib geschrieben. Seit dem 12. September 1977 gibt es sie, die politisch aktiven Frauen der CDU. Zur Gründungsversammlung lud der damalige Kreisvorsitzende und Landtagsmitglied Fritz Mohr ein. Rund 40 Frauen aus den Stadt- und Ortsverbänden folgten dem Aufruf Mohrs sowie die frühere Ministerin Roswitha Verhülsdonk, MdB. Anne Ritter aus dem Stadtverband Prüm wurde zur Vorsitzenden gewählt und ein Jahr später von Elisabeth Schaak-Vogel abgelöst. Seit nunmehr 20 Jahren führt Inge Schmitt aus Weins heim die rund 250 weiblichen Mitglieder durch die politische Landschaft. Und das auch im wahrsten Sinne des Wortes, denn Besuche bei benachbarten Christdemokratinnen in Luxemburg und Belgien sind keine Seltenheit. Gemeinsame Begegnungen führten die Mitglieder des CSF Luxemburg, die CSP Belgien und die FU im Kreisverband Bitburg-Prüm auch zum Europaparlament in Brüssel. "Man muss auf den Tag Einfluss nehmen"

"Politik fängt schon beim Aufstehen an und endet beim Zubettgehen", sagt Inge Schmitt. Denn Politik sei für sie auch wenn das Wasser laufe, die Kinder zur Schule gebracht werden, dem Mann die Brote schmieren zu "dürfen" oder auch mit dem Auto zur Arbeit zu fahren. "Man muss auf den Tagesablauf Einfluss nehmen, denn wenn man still hält, macht man nichts falsch aber auch nichts richtig".In der immer noch Männerdomäne Politik fühlt sie sich zu Hause, denn die heute 74-Jährige - deren Alter so auf dem Papier steht, ihr aber nicht anzusehen ist - war lange Jahre bis zur Schließung des Bitburger Flugplatzes die einzige Frau unter 1000 amerikanischen Soldaten. Mit dieser Signalwirkung verwundert es nicht, dass Inge Schmitt heute Einfluss nehmen will auf die Belange von Frauen und deren Interesse an Politik, zumindest auf Kreisebene. Interne und öffentliche Veranstaltungen, Talkrunden und Podiumsdiskussionen zu Themen wie Vereinbarkeit von Familie und Beruf und, damit verbunden, flexible Öffnungszeiten in Kindergärten oder Sitzgurte in Bussen, Integration, Umweltschutz sowie Renten- und Gesundheitsreform prägen das Bild der Frauen-Union. "Wir machen auch Umfragen, was interessiert ältere und jüngere Frauen, um dann das Problem aufzunehmen und eine Lösung auf den Weg zu bringen", sagt Schmitt. Im sozialen Bereich kümmere man sich um alte und kranke Menschen und besuche Altersheime. Höhepunkte während ihrer "Regierungszeit" waren die Frauen-Info-Börse 1991 und im gleichen Jahr die Begegnung am Dreiländereck mit den ausländischen, deutschsprachigen Parteifreundinnen. Obwohl die Mitgliedschaft für Frauen ab 16 Jahren offen stehe, sei es schade, dass nicht mehr jüngere Frauen der Union beitreten, findet Schmitt. Zu gerne würde sie auch diesen zeigen, "dass es auch mit kleinen Schritten auf kommunaler Ebene vorwärts geht". Die Feier zum 30-jährigen Bestehen der Frauen-Union Kreisverband Bitburg-Prüm ist am Samstag, 10. November, um 14 Uhr, im Hotel Eifelbräu in Bitburg.

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