"Freiheit nicht zum Nulltarif"

ROSPORT-OSWEILER. (iz) Jedes Jahr im Advent gedenken die Einwohner der luxemburgischen Ortschaft Osweiler, die Teil der Gemeinde Rosport ist, der Opfer der Ardennen-Offensive im Zweiten Weltkrieg. In diesem Jahr fand die Gedenkfeier zum zehnten Mal statt.

Die Messfeier in Osweiler zum Gedenken an die Opfer der Ardennen-Offensive zelebrierte Caritas-Direktor Pfarrer Erny Gillen. Gillen sprach "von dem Frieden, für den wir immer kämpfen müssen, auf der ganzen Welt. Aber wir dürfen auch nicht die Menschen vergessen, die vor vielen Jahren hier für uns und den Frieden gekämpft haben".Aus Respekt vor dem anwesenden US-Botschafter Peter J. Terpeluk Junior hielt Gillen einige Passagen der Messfeier in englischer Sprache. Nach dem Gottesdienst wurde ein Blumengebinde am Denkmal an der Schule, dem damaligen Hauptquartier der 21. Division niedergelegt.Jean Spautz, Präsident des luxemburgischen Parlamentes, sprach von der "notwendigen aktiven Erinnerung an die Geschehnisse von vor 59 Jahren. Es war eine Befreiung für uns. Und diese Freiheit gibt es nicht zum Nulltarif. Sie muss aber auch gegebenenfalls mit Waffengewalt erkämpft werden. Ohne die Amerikaner wüssten wir wohl nicht, was heute wäre", sagte der Kammerpräsident. "Und wir werden unseren, wenn auch nur einen kleinen, Beitrag für diesen Frieden beitragen."Rosports Bürgermeister Luc Bonblet sprach von einem friedlichen und gelebten Europa und brachte den deutsch-luxemburgischen Grenzraum als Beispiel der "guten Zusammenarbeit" an, was auch Bernhard Kaster Mitglied des Deutschen Bundestages betonte. Kaster nahm zum ersten Mal als deutscher Vertreter an dieser Feierlichkeit teil, "was der Gedenkstunde eine besondere Bedeutung gab", sagte Spautz.Gast Gengler, Vertreter der Verbandes der Reserveoffiziere, betonte, dass es sich bei solchen Veranstaltungen"nicht um das Abstrafen geht, sondern um das Wachhalten der Erinnerungen über die Geschehnisse im Zweiten Weltkrieg".US-Botschafter Terpeluk sagte nach der Gedenkmesse, dass ihn die Feier in Osweiler sehr berührt hat. "Das, was vor 59 Jahren hier passierte, ist nichts anderes als das, was zur Zeit in Afghanistan und Irak passiert. Damals wie heute setzten und setzen sich Menschen für die Freiheit ein", erklärte er.

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