Wer ab kommenden Samstag auf einem der Parkplätze in der Bitburger Innenstadt parkt, für die man per Parkschein bezahlen muss, wird sofort sehen, dass sich etwas geändert hat: Auf der Rückseite der Zettel, die belegen, dass ordnungsgemäß fürs Auto-Abstellen gelöhnt wurde, ist ein aufs Fachmännischste gefülltes Pils-Glas und eine Flasche Bitburger Drive nebst Schriftzug der Brauerei zu sehen. Unter einem grünen Balken verheißt ein Text dem Parker Gebührenfreiheit. Voraussetzung ist, dass für mindestens 25 Euro bei einem Geschäft einkauft wird, dessen Inhaber Mitglied im Gewerbeverein ist und sich an der am 1. März beginnenden Aktion der Organisation der Bitburger Gewerbetreibenden beteiligt. Nach der Vorstellung des Vorsitzenden des Vereins, Herbert Scheider, sollen das möglichst alle Einzelhändler sein, die den roten Aufkleber mit Smiley an ihrer Tür haben, der freundlichen Service verspricht und auf die Mitgliedschaft im größten Gewerbeverein der Region verweist. Wie viele Geschäfte am Ende, weiß Scheider noch nicht. Aus seiner Sicht ist die Aktion ein Angebot an die Vereinsmitglieder, die gegen die Vorlage des unteren Abschnitts der neuen Parkscheine die Parkgebühren von bis zu 1,50 Euro auf die Mindesteinkaufssumme anrechnen können. Auf die Idee mit den Parkscheinen kam der Gewerbeverein, als sich eine auswärtige Firma bei der Stadt um die Vermarktung der Zahlungsnachweise bewarb. "Da haben wir gesagt, das machen wir selbst", sagt Scheider. Über die Werbung auf der Rückseite sei man mit der Brauerei bald handelseinig geworden, so dass die Finanzierung des Ganzen gesichert war. So kauft künftig nicht mehr die Stadt, sondern der Gewerbeverein die Scheine, mit denen die Automaten an Poststraße und Südschule sowie die beiden Geräte an der Denkmalstraße gefüllt werden. Aufgrund eines Fünf-Jahres-Vertrags habe der Verein die Blanko-Scheine sogar günstiger bekommen als die Stadt, die durch die Aktion in den kommenden Jahren einige tausend Euro sparen wird. Scheider geht es jedoch vor allem um die Kunden, die jetzt gebührenfrei parken können, wenn sie in der Innenstadt einkaufen. Studien hätten gezeigt, dass derjenige, der mit dem Auto in die Stadt fährt und Parkgebühren angerechnet bekommt, mehr kaufe, sagt der Gewerbevereinschef. Zudem werde durch die Möglichkeit des Freiparkens für Kunden einer der größten Wettbewerbsvorteile der Einkaufsmärkte an der Saarstraße ausgeglichen, die große kostenlose Parkplätze vor der Tür haben.