Verzögerungen sind nichts Neues auf dem ehemaligen Köster-Gelände an der Neuerburger Straße. Nachdem die Investorensuche schon holprig verlief, hatte es auch beim Aufstellen des Bebauungsplans den einen oder anderen Stolperstein gegeben - unter anderem war ein Stockwerk vergessen worden (der TV berichtete). Als endlich gebaut wurde, behinderte ein harter Winter vor allem das Vorankommen im Parkhaus, in dessen 120 Stellplätze die Stadt 2,1 Millionen Euro investiert hat. 60 Prozent der Kosten übernimmt das Land Rheinland-Pfalz.Das schlechte Wetter war schuld

Die schlechte Witterung wurde dann auch als Grund dafür genannt, dass die überdachten Parkdecks nicht wie geplant am 30. April in die Obhut der Verkehrsbetriebe der Stadtwerke übergingen. Ende Mai sollte es aber endlich soweit sein. Bisher hat jedoch immer noch niemand in dem neuen erdbeerfarbenen Gebäude an der Neuerburger Straße geparkt. Das soll sich am kommenden Wochenende ändern. "Wir werden das Parkhaus zum Folklore-Festival inoffiziell in Betrieb nehmen", sagt Stadtwerke-Chef Manfred Boor. Es wäre niemanden zu erklären gewesen, dass ein auf den ersten Blick fix und fertiges Parkhaus geschlossen bleibt, während über die Festtage wegen des großen Besucherandrangs und der gleichzeitigen Sperrung des Bedaplatzes und des Festplatzes Altes Gymnasium Parkplatznot herrsche. "Auch deshalb haben wir noch einmal Druck gemacht", sagt Boor. Als Hauptgrund für die jüngsten Verzögerungen nennt er die Entscheidung des Investors, im sechsten Halbgeschoss des Gebäudes nicht Büros, sondern Wohnungen unterzubringen. Dazu habe es einer neuen Teilgenehmigung bedurft. Zudem erfordern Wohnungen einen höheren Lärmschutz als Büros. Daher hätten die Treppenhäuser stärker isoliert werden müssen. Probleme gab es auch mit den Aufzügen des Gebäudes, die technisch in Ordnung waren, jedoch nicht genutzt werden durften, weil sie im obersten Geschoss auf einer Baustelle endeten. Zunächst war auch nur eines der beiden Treppenhäuser fertig, was laut Boor für eine Freigabe des Parkhauses nicht ausreichte, weil die Strecke dorthin von manchen Stellen des Parkhauses aus als Fluchtweg zu lang gewesen sei. Inzwischen wird am zweiten Treppenaufgang letzte Hand angelegt, so dass ab Samstag in dem Gebäude geparkt werden kann. Die offizielle Eröffnung ist am 1. August geplant. Zuvor muss der Stadtrat noch eine Gebührensatzung erlassen. Für die Nutzer des Parkhauses hat dies den erfreulichen Effekt, dass sie drei Wochen lang kostenlos parken können. Das Hin und Her in den Wochen zuvor könnte derweil noch ein Nachspiel haben. Die Stadtwerke hätten die monatelange Verzögerung nicht zu verantworten. Über mögliche Konsequenzen werde mit dem Bauträger noch zu reden sein, kündigt Boor an.