Freude an der Jagd, Kritik an den Umständen

Fast 4800 Rehe und mehr als 3000 Wildschweine haben die Jäger vergangenes Jahr im Eifelkreis erlegt. Neben Abschusszahlen standen bei der Jahreshauptversammlung vor allem Ehrungen und Kritik an den Rahmenbedingungen im Mittelpunkt.

 Kreisjagdmeister Helmut Ringelstein (links) und der Vorsitzende der Kreisjäger, Kurt Alexander Michael: Ringelstein stellt sich nach 25 Jahren im Amt aus Altersgründen nicht mehr zur Wahl. TV-Foto: Jens Klein

Kreisjagdmeister Helmut Ringelstein (links) und der Vorsitzende der Kreisjäger, Kurt Alexander Michael: Ringelstein stellt sich nach 25 Jahren im Amt aus Altersgründen nicht mehr zur Wahl. TV-Foto: Jens Klein

Bitburg. "Jagd ist Freude in und an der Natur", sagt Kurt Alexander Michael. Was der erste Vorsitzende der Kreisjäger und Präsident des Landesjagdverbands (LJV) Rheinland-Pfalz mit diesen Worten meint, kann wohl am ehesten nachvollziehen, wer selbst schon einmal auf der Jagd gewesen ist. In der Bitburger Stadthalle musste Michael nicht lange nach verständnisvollen Blicken suchen. Die Jäger des Eifelkreises Bitburg-Prüm waren dort zu ihrer Jahreshauptversammlung zusammengekommen und bestätigten die Aussage ihres Vorsitzenden mit kräftigem Applaus.

Was die Arbeit jedes Einzelnen von ihnen bedeutet, präsentiert Kreisjagdmeister Helmut Ringelstein in seinem Jahresbericht: So erlegten die Jäger im zurückliegenden Jagdjahr, das noch bis Ende März läuft, insgesamt 4774 Rehe. Außerdem wurden in den Jagdrevieren des Eifelkreises 3021 Wildschweine und 46 Mufflons geschossen. Vom Rotwild erlegten die Jäger 416 Hirsche und 956 Tiere ohne Geweih. Ringelstein lieferte mit nahezu jeder Zahl, die er nannte, auch eine Bewertung der Tätigkeit seiner Jagd-Kollegen. So bemängelte er etwa beim Rotwild, dass immer noch zu wenige Alttiere abgeschossen würden. Zudem rief er dazu auf, künftig verstärkt weibliche Rehe zu schießen. In fast allen Revieren sei ein Überhang an weiblichem Wild zu beobachten. Daher sei es ratsam, das Geschlechterverhältnis zu verbessern. Für den Kreisjagdmeister dürfte dieser Bericht ein ganz besonderer gewesen sein. Denn Ringelstein stellt sich nach 25 Jahren im Amt am 8. April nicht mehr zur Wahl.

Die Jägerschaft an sich ist im Eifelkreis nach Ansicht des Geschäftsführers der Kreisgruppe, Gerd Grebener, offenbar gut aufgestellt. 1002 Jäger zählte die Kreisgruppe im Januar. Rund ein Drittel davon ist zwischen 51 und 64 Jahre alt. "Wir müssen daran arbeiten, junge Leute für die Jagd zu gewinnen", forderte der Geschäftsführer.

Kritik an den Rahmenbedingungen für die Jäger äußerte der Kreisvorsitzende und LJV-Präsident Michael. Er appellierte erneut an den Landrat und den Kreistag, die Jagdsteuer abzuschaffen. Auch einige Regelungen des neuen Landesjagdgesetzes sowie die kürzlich in Kraft getretene Landesjagdverordnung halten die Jäger für falsch.

Für die besten Keiler-Trophäen wurden prämiert: 1. Markus Pohl (Revier Neuendorf), 2. Thomas Ehleringer (Revier Seiwerath), 3. Wolfgang Krütten (Revier Wolsfeld). Den LJV-Ehrenpreis erhielt Otto Schirtz (Revier Oberraden). Für die besten Rehbock-Trophäen wurden prämiert: 1. Kurt Alexander Michael (Revier Idesheim), 2. Karl-Heinz Willars (Revier Büdesheim), 3. Klaus Striemitzer (Revier Rittersdorf I). Den LJV-Ehrenpreis erhielt Gabi Erkes (Revier Peffingen). Für ihre 25-jährige Mitgliedschaft wurden geehrt: Wolfgang Barbian (Köln), Heinz Consul (Düsseldorf), Horst-Michael Fischer (Bitburg), Willi Grün (Dackscheid), Robert Hogen (Monschau), Theo Johanns (Biersdorf), Karl Koennes (Viersen), Klaus Lutz (Schönecken), Christian Marien (Ischgl, Österreich), Hermann-Josef Mohr (Sülm), Hans-Georg Rottmann (Mönchengladbach), Winfried Schmitt (Köln), Werner Schröder (Bitburg), Franz-Josef Straten (Essen), Marc Thomas (Irsch), Andreas Weinand (Mauel). Für 40-jährige Mitgliedschaft wurden geehrt: Norbert Albrecht (Oberhausen), Alfons Begon (Alsdorf), Günter Bläsius (Speicher), Ewald Dockendorf (Pronsfeld), Peter Enders (Buchet), Matthias Hauer (Prüm), Klaus Hollaender (Fleringen), Heinz Mayer (Bitburg), Rudolf Pint (Krautscheid), Hubert Rick (Birresborn), Manfred Rühl (Bollendorf), Ernst Schmitz (Prüm), Herbert Thiel (Dudeldorf). Für 50-jährige Mitgliedschaft wurden geehrt: Franz-Josef Behme (Prüm), Nikolaus Fuchs (Plütscheid), Hans Heilenbach (Bitburg), Elke Riewer (Bitburg), Helmut Ringelstein (Bitburg), Herbert Scheider (Bitburg). Für seine 70-jährige Mitgliedschaft wurde geehrt: Peter Göbel (Echternacherbrück). Die Wildhegenadel des Deutschen Jagdschutzverbands (DJV) erhielt Thomas Wieland (Büdesheim) und die DJV-Bronzenadel ging an Erich Rings (Oberweis). Mit der LJV-Silbernadel wurde Hilarius Esch (Bitburg) geehrt. jk

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