Bitburg. (heb) Beamte haben mit jeder Menge Vorurteilen zu kämpfen. Sie werden als faul, arbeitsscheu, unfreundlich und langsam betitelt. Alles Quatsch - zumindest bei den Finanzämtern in Rheinland-Pfalz.

Dies belegen nun Zahlen, die aus der jüngsten Umfrage in rheinland-pfälzischen Finanzämtern stammen. Ziel war, Verbesserungs-Potenzial aufzudecken und die Bürgerfreundlichkeit zu steigern. Vom 14. April bis zum 9. Mai wurden Besucher in allen 26 Finanzämtern per Fragebogen gefragt, ob sie mit ihrer Betreuung zufrieden sind. Sie verteilten Schulnoten von sehr gut bis ungenügend. Die Besucher bescheinigten den Beamten Freundlichkeit, Verständlichkeit, Kompetenz und zügiges Arbeiten. So erhielten die rheinland-pfälzischen Ämter einen Durchschnittswert von 1,53.

Auch das Finanzamt Bitburg-Prüm schnitt gut ab. Ausschlaggebend für das gute Resultat waren vor allem die verlängerten Öffnungszeiten von 42 Stunden pro Woche und die kurzen Wartezeiten in den Service-Centern. Fast 70 Prozent der Besucher gaben an, gar nicht gewartet zu haben. Nur 2,2 Prozent haben länger als 15 Minuten gewartet. Für das Verhalten der Beschäftigten gab es die Topnote 1,32. "Wir wollen eine schnelle, zügige und undemokratische Bedienung gewährleisten", sagt Otmar Schröder vom Finanzamt Bitburg.

Nur bei der Frage nach der Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrmitteln mussten die Finanzämter Bitburg-Prüm einstecken. Sie ist mit einer Note von 3,57 nur befriedigend. Außerdem geht aus freien Äußerungen hervor, dass auch die Parkplatzsituation an beiden Standorten problematisch ist. "Die Erreichbarkeit unserer Standorte mit öffentlichen Verkehrsmitteln können wir nur sehr eingeschränkt beeinflussen, hinsichtlich der Parkplatzsituation werden wir uns um weitere Verbesserungen bemühen", sagt Hans-Dieter Natus, Leiter des Finanzamts Bitburg-Prüm.

Beachtlich ist die festgestellte Kundenfreundlichkeit vor allem unter dem Aspekt, dass in den letzten zehn Jahren fast ein Viertel der Arbeitskräfte eingespart werden mussten. Zur Entlastung der verbliebenen Mitarbeiter trägt allerdings auch "Elster" bei, ein elektronischer "Steuererklärer", mit dem Steuererklärungen am heimischen Computer erstellt und an das Finanzamt übermittelt werden können.