Frisierte Planung macht Autofahrer glücklich

BITBURG. Überraschende Entwicklung der Großbaustelle im Bitburger Süden: Der neue Kreisverkehr wird früher fertig und dauerhaft durch zwei Bypässe entlastet.

Großstädtisches Flair herrscht derzeit an der Einfahrt ins Bitburger Industrie- und Gewerbegebiet "Auf Merlick". Die aufgebaggerte Fläche zwischen Südring und Saarstraße ist unübersehbar. Sie birgt jedoch ein Geheimnis, das der TV lüftet. Die Planung hat sich nämlich zwischenzeitlich entscheidend geändert. Die Stadt kann wider Erwarten ihre Lieblingsvariante verwirklichen. Dabei führt künftig jeweils eine einspurige Straße aus Richtung B 51/Masholder nach Merlick und umgekehrt von Merlick in Richtung Innenstadt (Saarstraße). Der Verkehr in diesen Fahrtrichtungen fließt also direkt ab und belastet nicht den Kreisel. Den Bypass aus Richtung B 51 hielt der Landesbetrieb Straßen und Verkehr (LSV) erst in zehn Jahren für gerechtfertigt, um den dann noch stärkeren Verkehr zu bewältigen. Doch es kam anders. Im städtischen Bauamt entsprang der Gedanke, dass es auch für die Baufirma ein großer Vorteil wäre, wenn der Verkehr komplett an der Baustelle vorbei fließen könnte. Eine Fahrtrichtung hätte ansonsten direkt über die Baustelle geführt werden müssen, die andere über eine schmale Baustraße am Rand. Deshalb schlug die Stadt im Leistungsverzeichnis ein Nebenangebot mit einer breiteren Baustraße zur Nutzung im Gegenverkehr (in und aus Richtung Merlick) vor. Tatsächlich bot die Firma UVB aus Bitburg diese Zusatzleistung an und gewährte wegen der Vereinfachung sogar noch einen Preisnachlass. "Die neue Baustraße sollte nach Fertigstellung des Kreisels mit Erde bedeckt werden", erklärt Berthold Steffes vom städtischen Tiefbauamt. "Mittlerweile tendiert auch der LSV dazu, den Bypass fertig zu bauen und dann sofort zu nutzen." Aktuell bleiben den Auto- und LKW-Fahrern also Umwege erspart, und der gesamte Knotenpunkt wird insgesamt komfortabler. Außerdem beschleunigt diese Lösung die Arbeiten an der Kreisverkehrsanlage. "Es bringt auch eine ganz andere Qualität, wenn die Arbeiten aus einem Guss gemacht werden können, statt in zwei Hälften mit wechselnden Sperrungen", ergänzt Steffes. Die Lösung für den Verkehr aus Richtung B 51/Masholder zur Saarstraße und umgekehrt passt ins positive Bild. Ebenfalls im Gegenverkehr schließt eine Baustraße an den Parkplatz Toom-Markt an. Damit kann die Baustelle auch auf dieser Seite ohne weitläufige Umleitung umfahren werden. Die Unternehmen an der Saarstraße werden nicht vom Kundenfluss abgeschnitten. Die Mehrkosten von 54 500 Euro teilen sich Stadt (10 500 Euro) und Anlieger-Unternehmen. (der TV berichtete).460 000 Euro reine Baukosten

Wenn alle Bordsteine gesetzt und die Vorbereitungen abgeschlossen sind, kann die Fahrbahn des Kreisels bereits im Oktober asphaltiert und für den Verkehr freigegeben werden. Danach werden die beiden Bypässe mit asphaltiertem Rad- und Gehweg daneben fertiggestellt. Der Kreisel hat einen Durchmesser von 36 Metern. Die 6,50 Meter breite Fahrspur wird komplett asphaltiert, da große LKW einen gepflasterten Innenring ohnehin ständig überfahren würden. Die reinen Baukosten des Kreisels mit Bypässen betragen zurzeit 460 000 Euro. Inklusive Beleuchtung, Bepflanzung und Ingenieur-Honorar macht das rund 550 000 Euro. Getrennt ausgeführt und abgerechnet werden die privaten Bauarbeiten auf dem Toom-Markt-Gelände. Die bisherige Zufahrt im unteren Bereich bleibt erhalten. Hinzu kommt eine direkte Anbindung des Markts mit Ein- und Ausfahrt an den neuen Kreisel. Planung und örtliche Bauleitung für den städtischen Teil liegen beim Ingenieurbüro Schuh. Mitarbeiter Hans-Jürgen Lenz: "Für die Abwicklung des privaten Teils haben wir eine Bau- und Immobiliengesellschaft gegründet. Als Generalübernehmer erledigen wir das Projekt zu einem pauschalen Festpreis."

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