Das Kulturamt Prüm wird im Zuge der Agrarverwaltungsreform mit größter Wahrscheinlichkeit deutlich vor dem Jahr 2010 nach Bitburg umsiedeln. Jörg Wagner, Sprecher des Wirtschaftsministeriums in Mainz: "Es ist nicht auszuschließen, dass der Umzug vor 2010 stattfindet." Gleichzeitig bestätigte Wagner den Plan, das Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) Bitburg auszubauen. Nur noch das Finanzministerium und der Rechnungshof müssten zustimmen. Offenbar ist diese Ausbauplanung im Finanzministerium bereits in trockenen Tüchern. Laut Behörden-Sprecherin Agnes Neureiter sei der Landesbetrieb Liegenschaften als "Quartiermacher" mit der Angelegenheit betraut. Tatsächlich gebe es Pläne, wonach das Bitburger DLR erweitert werde. Möglicherweise könne das Projekt im nächsten Jahr starten. Die Ausbau-Summe von 3,8 Millionen Euro wollte Neureiter weder bestätigen noch dementieren. "Man muss sich fragen, wer an welchem Hebel sitzt", sagte die CDU-Landtagsabgeordnete Mathilde Weinandy. Vor dem Hintergrund, dass man allgemein von einem Umzug im Jahr 2010 ausgegangen sei, könne sie die plötzliche Aktivität nicht verstehen. Mit Staatssekretär Günther Eymael habe sie bereits gesprochen. Der wolle sich aber erst kundig machen. Weinandy befürchtet nun, dass die Prümer nicht nur auf einer riesigen Immobilie sitzen bleiben, sondern auch Kaufkraft verlieren. Weinandys Partei-Kollege Michel Billen nannte Termin und Ausbaupläne "Irrsinn hoch zehn". Das Prümer Behördengebäude sei technisch auf dem neuesten Stand, außerdem liege der Arbeitsschwerpunkt der Mitarbeiter deutlich im Raum Prüm/Daun. Den Neubau in Bitburg bezeichnete Billen als "Geldverschwendung". Der frühe Umzug verstoße gegen alle Zusagen, schimpfte auch Prüms Verbandsgemeinde-Bürgermeister Aloysius Söhngen (CDU). "Wenn das so wäre - das wäre eine Sauerei." Vorab informiert zeigten sich gestern Prüms Kulturamtsleiter Hartmut Schmidt und Personalratschef Heinz Molitor. "Wir haben die Information in dieser Woche bekommen", sagte Molitor, "aber wir dachten immer, das Land hätte kein Geld". Wegen des frühen Umzugs habe sich inzwischen "ein bisschen Resignation" eingestellt. Molitor: "Die große Unterstützung in der Bevölkerung ist ja auch ausgeblieben." Auch die SPD-Landtagsabgeordnete Monika Fink bestätigte die DLR-Erweiterung. Einzelheiten seien ihr aber noch nicht mitgeteilt worden.