Frühlingsanfang auf asiatisch

NEUERBURG. "Nauris 2003", ein internationaler Freundschaftsball zum fröhlichen Kennenlernen findet am Samstag, 12. April, um 18 Uhr in der Stadthalle Neuerburg statt.

Wenn in Europa der Frühling Einzug hält, feiern die Menschen in Asien "Nauris", den Beginn eines neuen Jahres nach dem muslimischen Kalender. Das müsste man doch gemeinsam feiern können, war die Idee der Neuerburger Gastwirtin Jenni Strak. In der Enzstadt stieß sie mit ihrer Vorstellung auf offene Ohren. "Ich finde die Idee gut und hoffe, dass sie in der Bevölkerung gut angenommen wird", sagt Norbert Schneider, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Neuerburg. Auch Hans Heinen, Bürgermeister der Stadt Neuerburg, begrüßt das Engagement seiner Bürgerin: "Ich hoffe, dass das Vorhaben gelingt. Was die Stadt dazu beitragen kann, wird sie gerne tun."Die Stadt Neuerburg stellt für das Freundschaftstreffen, an dem Gäste aus ganz Deutschland und Luxemburg teilnehmen, die Stadthalle zur Verfügung. Beide Bürgermeister haben sich bereit erklärt, die Schirmherrschaft zu übernehmen. Neuerburger Gastronomen liefern ein internationales kaltes und warmes Büffet. Der Männergesangverein wird mit einigen Liedern das Fest gesanglich eröffnen.Auch der kulturelle Rahmen darf nicht fehlen. Zu sehen ist eine Ausstellung mit Bildern des Malers Schar Tlegenov aus Kasachstan. Titel : "Schicksale der Menschen in der Integration" sowie eine Kunst- und Fotoausstellung der Moskauer Künstler Anna Serova und Viktor Rubanov unter dem Motto "Die Welt der künstlichen Augen".Zur Unterhaltung der Gäste werden eine Folkloremusikgruppe der staatlichen Philharmonie Kasachstan und die Kindertanzgruppe "Kalinka" aus Mayen auftreten. Die besten Tanzdarbietungen, Liedvorträge sowie die besten humoristischen Erzählungen über die eigene Integration werden von einer Jury mit Preisen ausgezeichnet. Sponsoren sind der Neuerburger Gewerbeverein, der Fremdenverkehrsverein, Neuerburger Hotels, Firmen, Privatpersonen sowie die russischsprachige Zeitung Europa-Express. Bei einer Verlosung können Souvenirs aus Kasachstan gewonnen werden.Nach Neuerburg kam die Initiatorin zunächst wie 750 Menschen aus den Staaten der ehemaligen Sowjetunion über das Aussiedlerheim am Plascheiderberg. Jenni Strak war eine der letzten Aussiedlerinnen, die vor drei Jahren mit ihrem deutschstämmigen Ehemann aus Kasachstan nach Neuerburg kam. Vor zwei Jahren übernahm sie die Gaststätte "Zum Beilstum". Für sie ist die Gaststätte auch eine Plattform, auf der sie Integrationsarbeit leisten kann. Sie kommt mit den Menschen ins Gespräch, hört zu, vermittelt und versucht zu helfen, wo immer sie kann. Das ist nicht immer einfach. Jenni Strak möchte differenzieren zwischen Aussiedlern und Russland-Deutschen: "Es sind gemischte Familien", sagt sie, "weil sie aus vielen verschiedenen Staaten kommen und unterschiedlicher Abstammung sind." Ihr Ziel ist es, diese gemischten Familien aus der Isolation zu holen, um sie in ihrer neuen Heimat besser zu integrieren.Liebe zum Kochen hat Integration erleichtert

Dafür schreibt die frühere Journalistin ermutigende Artikel in russischsprachigen Wochenzeitungen in Berlin und Hannover.Sie selbst hatte in Neuerburg einen guten Start. Ihr Hobby, das Kochen, hat ihr den Weg geebnet. Sie ist fasziniert von der Offenheit, mit der die Menschen hier miteinander umgehen. "Das war in Kasachstan nicht so. Das ist neu für mich", sagt sie. Aber es gefällt ihr.Für das Freundschaftstreffen, zu dem sie nach dem Essen mit einer Musikgruppe zum Tanz und zum gemütlichen Beisammensein einlädt, erhofft sie sich eine gute Resonanz.

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