Fuchs, du hast den Müll gestohlen

Ruth Scheffels trägt in Arzfeld jede Nacht gegen 4 Uhr die Zeitung aus. Dabei begegnete sie in der letzten Zeit öfters mehreren Füchsen. Der TV sprach mit Experten, warum die roten Säugetiere sich mittlerweile bereits in Wohngebieten aufhalten und wie man sich gegenüber ihnen zu verhalten habe.

Bitburg. Jeder kennt sie, die vierbeinigen Tiere mit ihrem schönen roten Fell. Jeder hat auch schon einmal einen am Straßenrand stehen sehen. Für viele Menschen geht eine Faszination vom mit dem Hund verwandten Tier aus. Ruth Scheffels hat in letzter Zeit einige besondere Eindrücke dieser Vierbeiner gewonnen.Tiere haben die Scheu vorm Menschen verloren

Jede Nacht gegen 4 Uhr bringt sie den Bewohnern in Arzfeld den druckfrischen Trierischen Volksfreund. In der Vergangenheit hatte sie nachts einige ganz besondere Begegnungen mit Füchsen. "Ich stelle mein Auto immer in einer Seitengasse ab. Wenn ich dann in der Gartenstraße die Zeitung austrage, kommen mir die Tiere sehr nahe. Sie haben sich dort wohl wirklich breitgemacht", sagt Ruth Scheffels. Auch den Bewohnern des Wohngebiets sei dies bereits aufgefallen. "Die Füchse sind gar nicht scheu, machen keinerlei Anstalten wegzulaufen und schauen mich immer sehr trotzig an. Da bekam ich es auch schon manchmal mit der Angst zu tun und schaute, dass ich schnell weg komme." Die TV-Austrägerin hat sich daraufhin bei der Verbandsgemeinde-Verwaltung beschwert. Dort wurde ihr jedoch gesagt, dass das Phänomen der Füchse in Wohngebieten mittlerweile völlig normal sei."Kein Grund zur Besorgnis", sagt auch Stephan Wiegand, Leiter des Forstamtes Bitburg-Prüm. "Zurzeit sind keine Fälle von Tollwut in der Region bekannt, dadurch geht keine größere Gefahr von den Vierbeinern aus." Außerdem ist es laut Wiegand normal, dass Füchse nachts in Wohngebieten "hausieren". Seltsam wäre es jedoch, wenn die Tiere tagsüber dort rumliefen.Ähnlich sieht es auch Dieter Hoff, Kreisveterinäramtsleiter des Eifelkreises Bitburg-Prüm: "Früher gingen Füchse in Dörfer, um dort Nahrung wie Gänse oder Hühner zu finden. Heute finden sie dort auch Nahrung, jedoch in Form von Zivilisationsmüll." Die Abfälle locken die Tiere in die Wohngebiete. "Es gibt auch immer mehr Fuchsbauten in verschiedenen Dörfern", sagt Hoff.Für alle, die einmal einem Fuchs begegnen sollten, hat der Leiter des Kreisveterinäramts einen Tipp: "Man sollte die Tiere auf keinen Fall anfassen, egal wie nahe sie dem Menschen kommen. Sie sind große Krankheitsüberträger. Besonders der kleine Fuchsbandwurm, den Füchse oft in sich tragen, kann auch gefährlich für den Menschen sein." Sollten sich Anwohner tatsächlich stark von den rothaarigen Tieren belästigt fühlen, ist der Jäger ein möglicher Ansprechpartner. "Im Notfall müssen einige Tiere geschossen werden, damit die Füchse wieder eine Scheu vorm Menschen bekommen", sagt Dieter Hoff. Dann könnte Ruth Scheffels auch wieder in Ruhe den Trierischen Volksfreund in die Haushalte von Arzfeld bringen.

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