Fünf bleiben, einer geht - Prozess wegen schwerem Bandendiebstahl vor dem Trierer Landgericht

Trier/Wittlich/Daun · Vor dem Landgericht Trier ist der Prozess gegen sechs Männer wegen des Verdachts des schweren Bandendiebstahls fortgesetzt worden. Beim nächsten Termin werden zwei Protagonisten weniger dabei sein.

Trier/Wittlich/Daun Und da waren es nur noch fünf: Ursprünglich sechs Männer waren wegen schweren Bandendiebstahls von der Staatsanwaltschaft Trier angeklagt worden. Das Verfahren gegen einen von ihnen ist am gestrigen dritten Prozesstag abgetrennt worden. Er hatte bereits gestanden, Zigaretten für einen geringeren Preis als den marktüblichen von einem Teil des Quintetts gekauft zu haben, um sie in seinem Kiosk weiterzuverkaufen. Da er nach Meinung des Gerichts kein Teil der mutmaßlichen Bande ist, wird sein Verfahren separat verhandelt. Und auch einer der Verteidiger ist künftig nicht mehr dabei: Er legte sein Mandat nieder.

Über einen Antrag der Verteidigung entschied das Gericht gestern nicht: Einer der Verteidiger beantragte, das Verfahren für vier Wochen auszusetzen. Begründung: Der Verteidigung hätten im Vorfeld des Verfahrens nicht die kompletten Dateien der polizeilichen Telefonüberwachung ihrer Mandanten zur Verfügung gestanden, was jedoch nötig gewesen wäre. Um diese Daten nun komplett auszuwerten, benötige man Zeit.
Die Polizei hatte über mehrere Wochen die Handys der Männer abgehört, weil diese in Verdacht standen, Geldwäsche zu betreiben. Im Laufe dieser Überwachung waren die Polizisten auf die jetzt angeklagten Diebstähle aufmerksam geworden.
Die Staatsanwaltschaft beantragte wiederum, den Antrag der Verteidigung abzulehnen. Die Kammer will ihre Entscheidung in der Verhandlung am Freitag, 7. April, mitteilen. Die für diesen Termin geladenen Zeugen werden laut Petra Schmitz, vorsitzende Richterin der Kammer, ab- und für einen anderen Termin erneut geladen (siehe Info).

Die Staatsanwaltschaft Trier wirft den fünf verbliebenen Angeklagten insgesamt 21 Taten vor, die sie in wechselnder Besetzung zwischen Juni und September 2016 in der Region begangen haben sollen. Sie sollen spätestens im Juli 2016 beschlossen haben, ihren Lebensunterhalt durch Diebstähle zu bestreiten und dazu eine Bande gebildet haben. Das Hauptaugenmerk der Männer lag auf Zigarettenautomaten, die sie in der gesamten Region zwischen der Vulkaneifel und dem Saargau aufgebrochen sowie Geld und Ware daraus gestohlen haben sollen. Zudem sollen sie in Lebensmittelläden und Bäckereien eingebrochen sein. Die fünf Angeklagten sitzen seit September 2016 in Untersuchungshaft. Sie sind teilweise vorbestraft. Alle fünf Männer schwiegen bisher zu denen ihnen zur Last gelegten Taten.DIE WEITEREN TERMINE

Extra

Das Verfahren gegen die Gruppe wird am Freitag, 7. April, fortgeführt. Als weitere Termine stehen bisher der 26. April und der 12. Mai fest, jeweils ab 9 Uhr. Ob die Kammer dann ein Urteil fällen kann, steht zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht fest.

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