Für die verlorenen Männer

SPANGDAHLEM. "Memorial Day": Zu Ehren der im Zweiten Weltkrieg gefallenen amerikanischen Alliierten werden unter anderem auch Piloten des "22nd Fighter Squadrons" der Airbase Spangdahlem am heutigen Samstag auf dem Friedhof im luxemburgischem Hamm die Ehrenformation "Missing Man" fliegen.

An insgesamt 20 früheren Kriegsschauplätzen in ganz Europa - unter anderem in der Normandie, Belgien und Luxemburg - finden anlässlich des "Memorial Days" solche Gedenkfeierlichkeiten zu Ehren der gefallenen Alliierten statt. Am heutigen Samstag fliegen Piloten der Airbase Spangdahlem über den Ehrenfriedhof Hamm. Der Ort liegt ein paar Kilometer von der Stadt Luxemburg entfernt, wo rund 5000 Soldaten ihr Grab gefunden haben. Der Großteil der um Hamm gefallenen Soldaten gehörte zur "Dritten Armee" und zur "Neunten Armee" der US Army. Seit 1945 findet deshalb hier der "Memorial Day" statt, der von den amerikanische Streitkräften initiiert wurde und an dem sich hochrangige Politiker und Offiziere beteiligen."Es ist für mich eine große Ehre, heute zu fliegen"

Dieses Jahr sind auch die F-16-Piloten der Airbase Spangdahlem mit von der Partie. Allen voran der 26-jährige Captain Matt Allen. "In der letzten Woche haben wir den Friedhof aufgesucht und uns die Umgebung angesehen", sagt der Airforce-Soldat aus Tennessee. "Es ist für mich eine große Ehre, an diesem Tag meinen Dienst zu verrichten", sagt Allen, der von Spangdahlem bis zu seinem Einsatzgebiet Hamm lediglich sechs Minuten braucht. Die Piloten präsentieren die Flugfigur "Missing Man" (verlorener Mann): Vier Maschinen fliegen nebeneinander in einer Formation, dann schert der zweite Flieger von rechts aus und steigt steil in die Höhe auf, eben der "vermisste Mann". Nach dem Überflug in Luxemburg geht es zurück auf den Stützpunkt nach Spangdahlem, wo die Maschinen von Sergeant Jerry Thomas für ihren nächsten Einsatz an diesem Tag wieder flugbereit gemacht werden. Unter anderem fliegen die Spangdahlemer Piloten nach Belgien (Henri Chapelle), wo 7989 "Servicemänner" der amerikanischen Streitkräfte getötet wurden. Am Sonntag starten die Flieger auch in die Normandie und nach Lorraine St-Avold, wo 10 489 gefallenen Amerikanern gedacht wird. In der Normandie kommt die "81st Fighter Squadron" mit ihren A-10-Maschinen, den so genannten "Warzenschweinen", zum Einsatz. "Wir benötigen etwa zwei Stunden, um unser Ziel zu erreichen und werden einmal über Frankreich aufgetankt", erzählt Major Lee Spechler. Für die Bodencrew beginnt der "Memorial Day" zwei bis drei Stunden vor den Abflügen der jeweiligen Squadrons. Sergeant Christopher Haney und Airman First Class Kristopher Woodhull von der Bodencrew bereiten zwei bis drei Stunden vor den Abflügen der Squadrons die Maschinen vor. Auch für sie ist der "Memorial Day" ein besonderer Tag: "Ohne diese Helden wären wir sicherlich heute nicht in einer solchen Welt. Ich habe hohen Respekt vor den Veteranen. Viele haben hier ihr Leben für die Freiheit verloren." Auch zu den Gedenkfeierlichkeiten zum "D-Day" in der Normandie am 6. Juni starten zwei Staffeln aus Spangdahlem. Die Airforce Spangdahlem bittet die Anwohner um Verständnis für die Flüge zum "Memorial Day", die entgegen der normalen Flugpraxis an einem Wochenende stattfinden.

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