Fußball kommt Folklore in die Quere

BITBURG. Noch sind es 45 Tage bis zum Auftakt des Bitburger Folklore-Festivals am 7.Juli, doch die Vorbereitungen sind schon weit fortgeschritten. Dabei sorgt die Fußball-WM für unerwartete Probleme bei den Veranstaltern.

 Farbenfroh und international: Beim Bitburger Folklore-Festival, das am 7. Juli beginnt, treten Gruppen aus ganz Europa auf. Foto: TV-Archiv/Friedemann Vetter

Farbenfroh und international: Beim Bitburger Folklore-Festival, das am 7. Juli beginnt, treten Gruppen aus ganz Europa auf. Foto: TV-Archiv/Friedemann Vetter

Weil die halbe Welt zu Gast bei Freunden sein möchte, sind Flüge nach Deutschland schwer zu bekommen und vor allem eines: teuer. Wegen der Weltmeisterschaft bieten die Fluggesellschaften kaum Ermäßigungen an, so dass die Flüge für Folkloregruppen mit ihrem großen Gepäck sehr kostspielig werden. Das betrifft vor allem eine Gruppe aus Mexiko, die als Ersatz für eine mongolische Gruppe einspringen soll. "Im Moment stehen wir noch in den Verhandlungen und hoffen, dass wir bis zum 15. Mai die Zusage der Mexikaner haben", sagt Gisela Frese, zuständige Sachbearbeiterin bei der Stadt Bitburg. 1100 Teilnehmer aus ganz Europa

Der Aufwand ist für die Organisatoren immens: Rund 400 Übernachtungen und 5000 Mahlzeiten müssen bereitgestellt werden. Dazu müssen die Gruppen von den Flughäfen abgeholt und deren Freizeitprogramm gestaltet werden. Ein Aufwand, der nicht ohne die Unterstützung vieler Bitburger Vereine zu bewältigen wäre. So hat jede Gruppe einen ehrenamtlichen Betreuer, der die Programmgestaltung übernimmt. Früher sei das Karl-Marx-Haus in Trier beliebtes Ausflugsziel gewesen, sagt Werner Krämer, Pressesprecher der Stadt Bitburg, - natürlich besonders bei den Gruppen aus Osteuropa. Heute gehen viele Gruppen lieber ins Freibad. Den Auftakt am Freitagabend, 7. Juli, gestaltet in diesem Jahr der Slowake Vlado Kumpan mit seiner Blasmusik-Kapelle. Im Vorprogramm tritt der Bitburger Erich Kill mit seiner Polkatruppe auf. Den ersten Höhepunkt des Festivals wird der Treff der Kulturen am Samstagvormittag bilden. 13 Gruppen aus Ländern wie Großbritannien, Bulgarien, der Slowakei und der Schweiz werden jeweils einen Tanz präsentieren. "Das ist immer eine Farbenpracht in Trachten", sagt Werner Krämer, Sprecher der Stadt Bitburg. Zum ersten Mal wird auch eine Gruppe aus Kasachstan dabei sein. Am Samstagnachmittag wird die Freiwillige Feuerwehr Mötsch versuchen, ihren Titel im Bierfassrollen zu verteidigen. Am Abend werden die Gruppen zu den Klängen ihrer Nationalhymnen in das Festzelt einziehen. "Das ist wirklich eine der schönsten Veranstaltungen des Wochenendes", sagt Krämer. Den Höhepunkt des Festivals bildet der große Festzug durch die Bitburger Innenstadt. 35 Volkstanzgruppen, Spielmanns- und Fanfarenzüge sowie Musikkapellen - insgesamt rund 1100 Teilnehmer - aus ganz Europa werden auftreten. Am Sonntagabend wird schon zum vierten Mal eine karibische Nacht im Festzelt stattfinden, eine Liveband lädt zum Mittanzen ein. Leider kommt hier dem Folklore-Festival ein weiteres Mal der Fußball in die Quere: Zeitgleich findet das WM-Finale statt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort