Fußgängerzone statt Stadthalle

BITBURG. Wenn man auf eine Stadthalle verzichtet, kann sich Bitburg die Sanierung der Fußgängerzone und die Umgestaltung des Postplatzes zum zentralen Platz leisten, meint die Liste Streit.

 Was soll sich Bitburg künftig leisten: Stadthallenbau oder Fußgängerzonen-Sanierung?Foto: Harald Jansen

Was soll sich Bitburg künftig leisten: Stadthallenbau oder Fußgängerzonen-Sanierung?Foto: Harald Jansen

Die Gegner des Plans, auf dem Brauerei-Gelände in der Innenstadt eine Stadthalle in Verbindung mit einem neuen Besucherzentrum des Unternehmens zu bauen, gehen wieder in die Offensive und reagieren damit darauf, dass die Brauerei ihr Engagement bei der Wiederlebung ihres brach liegenden Areals deutlich zurückgenommen hat. "Für den Bau der Stadthalle waren deren Befürworter bereit, städtischen Grundbesitz, Wohnung und Stadtwald zu verwerten. Diese Mittel müssen jetzt in das Herz der Stadt umgeschichtet werden", sagt der Fraktionsvorsitzende der Liste Streit, Peter Berger. Gemeint ist damit die Sanierung der Fußgängerzone. Verkauf von Vermögen soll 3,6 Millionen bringen

Tatsächlich sind im Finanzplan der Stadt für die kommenden Jahre Einnahmen aus der Veräußerung von städtischem Vermögen von insgesamt fast 3,6 Millionen Euro aufgeführt. Der Wald bei Waxbrunnen soll knapp 2,25 Millionen Euro bringen, die Anteile an der Kreissiedlungsgesellschaft (KSG) sollen für etwa 400 000 Euro abgestoßen werden, und durch den Verkauf der städtischen Wohnhäuser sollen 950 000 Euro in die Kasse kommen. Mit diesem Geld soll sich die Stadt nach dem Willen der Ratsmehrheit einen zentralen Veranstaltungsort leisten können und die Verschuldung dennoch unter 16 Millionen Euro bleiben. Ein wichtiger Aspekt des Hallenprojekts war, dass die Brauerei ebenfalls in die Wiederbelebung der ehemaligen Braustätte in der nördlichen Innenstadt investiert. Insgesamt sollten nach dem ursprünglichen Plan 18,8 Millionen Euro ausgegeben werden. Auf dieser Grundlage hatte das rheinland-pfälzische Innenministerium einen Zuschuss von 4,25 Millionen Euro zugesagt. Damit sollten sowohl der Bau einer Stadthalle, der mit rund fünf Millionen Euro veranschlagt war, als auch die Investitionen der Brauerei gefördert werden. Die Stadt sollte 2,5 Millionen Euro aufbringen. Nachdem die Brauerei ihre Pläne für ein neues Besucherzentrum deutlich zurück gefahren hat, ist zurzeit unklar wie die dadurch gerissene Lücke geschlossen und das Gesamtprojekt gerettet werden kann. Angesichts dessen plädiert die Liste Streit, die den Bau einer Stadthalle von Anfang an abgelehnt hatte, für den Verzicht auf den Hallenbau zugunsten der Fußgängerzone. In früheren Planungen war deren Sanierung inklusive eines Ideenwettbewerb mit 4,3 Millionen Euro veranschlagt. Dieses von der Ratsmehrheit auf unbestimmte Zeit verschobene Projekt will die Liste Streit nun wieder reaktivieren. Angesicht der zu erwartenden Einnahmen aus dem Verkauf von Häusern, Wald und KSG-Anteilen sei die Sanierung der Einkaufsmeile machbar, ohne das Konsoldierungsziel zu verletzen, meint Berger. "Wir geben das Geld dann halt für die Fußgängerzone aus anstatt für die Stadthalle ", sagt er. In wirtschaftlich schwierigen Zeiten dürfe man sich nicht kaputt sparen. Die Stadt könne sich das leisten. Als Hauptziel nennt Berger, aus dem Postvorplatz einen zentralen Platz für die Stadt zu machen.

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