Gaytaler Probleme dank Naturpark

NEUERBURG. Das Ende des Naturparks Südeifel in seiner jetzigen Form bedeutet auch einen Einschnitt für den Gaytal-Park. Bisher war der Naturpark mit der Betriebsführung für die Körpericher Einrichtung beschäftigt.

 Um das Außengelände des Gaytal-Parks kümmert sich der Naturpark Südeifel. Noch.Foto: TV -Archiv/Patrick Lux

Um das Außengelände des Gaytal-Parks kümmert sich der Naturpark Südeifel. Noch.Foto: TV -Archiv/Patrick Lux

Für dieKritiker des Gaytal-Parks im Verbandsgemeinde-Rat Neuerburg stehtfest, dass die Körpericher Einrichtung grundsätzlich auf denPrüfstand muss. Grund für den neuerlichen Vorstoß sind die Folgendes wirtschaftlichen Desasters des Vereins Naturpark Südeifel.Dem hatte im Oktober 2001 der Neuerburger Rat die Betriebsführungfür den Gaytal-Park übertragen. Von Synergie-Effekten war damalsdie Rede gewesen. Ein Wirtschaftsprüfer hatte in der turbulentenSitzung davon gesprochen, dass "möglicherweise bis zu 40 000 Markpro Jahr" durch die Übergabe der Betriebsführung an den Naturparkgespart werden können. Geschäftsgrundlage entzogen

Die finanzielle Realität sieht vorerst aber anders aus. Voraussichtlich 230 000 Euro müssen Kreis, VG Neuerburg und Ortsgemeinde Körperich für das Betriebsjahr 2002 berappen. 2001 - ohne Betriebsführung durch den Naturpark - lag die Umlage noch bei 215 000 Euro. Und dies, obwohl sogar im Vergleich zum Vorjahr mehr Besucher den Gaytal-Park besuchten.

Auseinander gingen in der jüngsten Sitzung des VG-Rats die Ansichten auch darüber, ob und welche Synergie-Effekte die Zusammenarbeit des Naturparks mit dem Gaytal-Park gebracht hat. Carl Diederich, in Niederweis sitzender Gaytal-Park-Chef, wies beispielsweise auf das gemeinsame Programm hin, das Naturerkundungsstation Teufelsschlucht und Gaytal-Park aufgelegt haben.

Uneins waren sich die Räte in der Bewertung der Zahlen. Paul Lentes (Liste Klein) kam zum Schluss, dass in Sachen Betriebsführung "wir verarscht worden sind". Wolfram Bollig (IGA) legte nach: "Uns wurde gesagt, dass 30 Prozent der Kosten eingespart werden könnten. Und nun wird es sogar noch teurer." Dem widersprach Hans-Leo Hunewald (SPD). Es sei nie davon gesprochen worden, dass sich die Synergie-Effekte innerhalb eines Jahres einstellen. Man müsse der ganzen Sache Zeit geben.

Eine Zwischenfrage von Bürgermeister Norbert Schneider sorgte derweil für Ratlosigkeit. Seine Frage, ob denn überhaupt jemand im Rat den vor seiner Amtszeit beschlossenen Betriebsführungsvertrag kenne, blieb nahezu ohne Resonanz. Und nicht wenigen Ratsmitgliedern wurde klar, dass man Ende 2001 über etwas abgestimmt hat, dessen Auswirkungen niemand kennt.

IGA-Fraktionsvorsitzender Lothar Penning kritisierte die Betriebsführung und stellte den Gaytal-Park in Frage. "Von den versprochenen Synergie- und Symbiose-Effekten wird uns wohl einzig das Wortgeklingel in den Ohren bleiben", sagte Penning. Der Betriebsführungsvertrag mit dem Naturpark sehe vor, dass die Niederweiser die betriebswirtschaftliche und technische Betriebsführung des Gaytal-Parks übernehme, einschließlich der Pflege der Außenanlage. Penning bezweifelte, ob der personell verkleinerte Naturpark in Zukunft noch in der Lage sei, diese Aufgaben zu bewältigen. Die Geschäftsgrundlage für die Betriebsführung sei nicht mehr vorhanden.

Die Ausführungen der IGA gipfelten in einem Antrag, den Lothar Penning vortrug. Inhalt: Der VG-Rat soll seinen Vertretern in der Gaytal-Park-Zweckverbandsversammlung die Weisung erteilen, keinen kostenverursachenden Entscheidungen zuzustimmen. Diese Weisung soll so lange gelten, bis Sondierungsgespräche zwischen VG, Kreis und Ortsgemeinde Körperich über die Zukunft des Gaytal-Parks stattgefunden haben. Die Mehrheit des Rats stimmte dem Antrag jedoch nicht zu. Neun Räte stimmten dafür, zwölf dagegen. Ein Ratsmitglied enthielt sich der Stimme.

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