Geballte Kontaktpflege

BITBURG/PRÜM. Eine einzigartige Breite an Fachvertretern bildet die Regionale Pflegekonferenz. Das neue Gremium soll daran mitwirken, eine leistungsfähige und wirtschaftliche Pflegestruktur im Kreis Bitburg-Prüm dauerhaft zu sichern.

Schon die Vorstellungsrunde im Sitzungssaal der Kreisverwaltung lässt die geschichtsträchtige Bedeutung des Termins erkennen: Alles, was in der Pflege auf Kreisebene Rang und Namen hat, ist hier vertreten. Von Pflegediensten bis zum Medizinischen Dienst, von Krankenhäusern bis zu Begegnungsstätten, von der Selbsthilfegruppe bis zum Seniorenbeirat. Den Anstoß zu dieser Zusammenkunft gab das Landesgesetz zur Sicherstellung und Weiterentwicklung der pflegerischen Angebotsstruktur. Bisher gibt es im Kreis vier Sozialstationen in Trägerschaft von Caritas oder DRK, bei denen jeweils eine Beratungs- und Koordinierungsstelle (Beko) eingerichtet ist: Prüm, Arzfeld, Bitburg und Speicher. Für die vier Sozialstationen zusammen zahlten Land und Kreis bis 2004 jährlich jeweils rund 130 000 Euro. Weil dadurch private Pflegedienste benachteiligt waren, fiel diese Art der Förderung nach einem Übergangsjahr Anfang 2006 weg. Das neue Gesetz sieht stattdessen eine gezielte Förderung von anerkannten Pflegediensten vor. Die Höhe richtet sich nach den tatsächlichen Einsatzstunden von ehrenamtlichen Helfern, die zum Beispiel Pflegebedürftige stundenweise betreuen. Da diese Ehrenamtlichen qualifiziert und begleitet werden müssen, umfasst die Förderung begrenzt auf diesen Zweck auch Hauptamtliche. Nach einer öffentlichen Anhörung im Kreistag (der TV berichtete) einigten sich die betroffenen Einrichtungen und Gruppen auf jeweils einen Delegierten für die Regionale Pflegekonferenz. So vertritt zum Beispiel Hubert Heck vom Neuerburger Seniorenheim Berghof die Anbieter von Kurzzeitpflege.Arbeitsgruppe legt Beko-Stellen fest

"Wir sehen in der Regionalen Pflegekonferenz eine Chance, alle in der Pflege Verantwortlichen mit ihren Kräften und Kompetenzen zur Weiterentwicklung der Pflegestrukturen zu ermuntern", sagt Monika Schuster, Leiterin des Sozialamts bei der Kreisverwaltung. Unter der Leitung ihres Kollegen Stephan Schmitz-Wenzel tagt die Konferenz ein bis zwei Mal pro Jahr. In der konstituierenden Sitzung berichteten die Beko-Vertreter von ihrer Arbeit. Eine Arbeitsgruppe aller elf ambulanter Pflegedienste und des Landkreises befasst sich am 29. Mai mit den Bewerbungen für die vier künftigen Beko-Stellen. Dabei können auch mehrere Dienste einen Trägerverbund bilden. Bei dem fälligen Beschluss hat jedes Mitglied der Arbeitsgruppe eine Stimme.

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