Gebrauchte Couch mit Perspektive

ORENHOFEN. Zwei Mal in der Woche können sich die Jugendlichen in Orenhofen in einem frisch renovierten Raum im Pfarrheim treffen. Kürzlich wurde dieser offiziell eingeweiht.

 Neue Heimat: Jugendliche in Ohrenhofen haben jetzt wieder einen richtigen Treffpunkt. Foto: Lydia Vasiliou

Neue Heimat: Jugendliche in Ohrenhofen haben jetzt wieder einen richtigen Treffpunkt. Foto: Lydia Vasiliou

Früher traf man sich am Brunnen in der Boorgasse, was aber einigen Anwohnern ein Dorn im Auge war. Motorenlärm und Gegröle raubten ihnen die Nachtruhe. Kurzerhand wurde die Straße dann für jegliche Fahrzeuge gesperrt (der TV berichtete). Aus der Not machten die Jugendlichen folglich eine Tugend, und die Idee zur Renovierung des Jugendraumes im Pfarrheim gegenüber der Kirche war geboren. "Den Jugendtreff gibt es schon seit 1997", erzählt Katharina Krebs, Mitglied des Leitungsteams. Aber unregelmäßige Öffnungszeiten hätten dazu geführt, dass man sich eben in der Boorgasse traf. Jetzt aber steht den Jugendlichen wieder regelmäßig der auch schon früher genutzte Raum mit neuer Einrichtung und aufpoliert zur Verfügung. "Wir haben alles in Eigenleistung geschafft", sagt Katharina Krebs. 2300 Euro befanden sich noch auf dem Konto des Offenen Jugendtreffs, was sich aus Fördergeldern des Landkreises, aus Spenden oder dem Verkauf von Getränken ansammelte. Dafür wurde Material gekauft, und die Verteilung der Arbeit konnte beginnen. Da sich unter den Besuchern des Treffs und dem Leitungsteam, dem neben Katharina Krebs noch Stefan Schröder, Michael Platz, Matthias Antony und Florian Reicherz angehören, die verschiedensten Berufe ausgeübt werden, war fachmännische Beratung und Ausführung der Arbeiten kein Problem. Die Tapete wurde entfernt, die alte Einrichtung entsorgt. Eine neue Decke aus weißen Holzpaneelen wurde angebracht, und, da der schönste Platz bekanntlich an der Theke ist, eben eine solche errichtet. Eine Holzverkleidung in halber Höhe hinter dem Thekenbereich und eine neue Beleuchtung brachten den letzten Schliff. Nun fehlten noch die Möbel. Die wurden kostenlos über eine Zeitungsanzeige ergattert. Zur Einrichtung des Jugendtreffs gehören außerdem zwei Computer, ein Fernsehgerät, Videorecorder und eine Art Junggesellenküche. Dienstags und donnerstags von 19 bis 23 Uhr wird der Offene Jugendtreff nicht nur von den Orenhofenern besucht. Randalierer fliegen raus

"Meine Mutter bringt uns aus Preist hierher und holt uns wieder ab", erzählen die beiden Schwestern Vera und Anita Meindl. "In Preist gibt es so etwas nicht", sagen sie. Seit einem Jahr dabei sind auch die Zwillinge Julia und Lisa Mick. "Dadurch, dass der Jugendtreff regelmäßig geöffnet ist, braucht man nicht mehr irgendwo anders hinzugehen", sind sie sich einig. Tobias Hartmann lobt die Leitung des Treffs und findet es toll, "dass sie sich so für die Sache eingesetzt haben". Und Einsatz ist gefragt. Einmal im Monat ist Sitzung, dann werden Veranstaltungen geplant, die Kasse überprüft und Probleme besprochen. Bisher nicht geregelt ist der Konsum von Alkohol und Zigaretten durch Jugendliche unter 16 Jahre. In einem sind sich alle einig: Wer sich daneben benimmt oder sogar Gegenstände demoliert, ist im Orenhofener Jugendtreff nicht erwünscht.

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