Gebrauchtwagen: Bitburger Autohändler Marc Herschbach gründet Online-Plattform

Bitburg · Wer in Bitburg nach einem Neu- oder Gebrauchtwagen sucht, der hat bei den 50 Autohändlern die Qual der Wahl. Nur den betagten Gebrauchtwagen loswerden, das ist nicht immer ganz so leicht. Ein Bitburger Autohändler hat dafür eine neue Onlinehandelsplattform gegründet, die den Gebrauchtwagenhandel für Autobesitzer und auch Händler vereinfachen soll.

 Das Team von Carmato (von links): Marc Grob (Angestellter), Marc Herschbach (Geschäftsführer) und Norman Kassler (Angestellter) wollen den Gebrauchtwagenhandel im Internet revolutionieren. TV-Foto: Christian Moeris

Das Team von Carmato (von links): Marc Grob (Angestellter), Marc Herschbach (Geschäftsführer) und Norman Kassler (Angestellter) wollen den Gebrauchtwagenhandel im Internet revolutionieren. TV-Foto: Christian Moeris

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Die Entscheidung für ein neues Auto ist schon gefallen, doch der Händler will den Gebrauchtwagen nicht in Zahlung nehmen? Vielleicht mag er nicht den Preis zahlen, den man sich so vorstellt oder er hat keinen Abnehmer für den Gebrauchtwagen an der Hand? Mit solchen Problemen sind alle Autobesitzer von Zeit zu Zeit konfrontiert, die ihr altes Fahrzeug verkaufen möchten, weil sie sich für einen Neuwagen oder einen anderen Gebrauchtwagen interessieren.

Eine Idee, auf die viele Autobesitzer dann kommen: Sie inserieren das Auto auf einer der zahlreichen der Onlineplattformen, wo Millionen Gebrauchtwagen angeboten werden. Doch was ist, wenn man bis zu dem Tag, an dem man den neuen Wagen kaufen möchte, noch keinen Interessenten für den alten gefunden hat, das Geld aber für die Anzahlung dringend braucht?

Um dieses Problem - und noch weitere Schwierigkeiten - des Gebrauchtwagenhandels zu lösen, hat sich Marc Herschbach, ehemaliger Geschäftsführer der Autohäuser Eifel-Mosel, ein neues Geschäftsmodell für den Onlinehandel mit Gebrauchtwagen ausgedacht.

"Auf www.carmato.de bekommt der Kunde ein kostenloses Wertgutachten und eine Ankaufgarantie für seinen Gebrauchtwagen", sagt Herschbach - vorausgesetzt der Wagen ist nicht älter als sieben Jahre und weniger als 100 000 Kilometer gelaufen. Für ältere Modelle gibt es keine Ankaufgarantie. Sie können aber dennoch angeboten werden. So funktioniert das Onlineportal: Man registriert sich auf der Internetseite, beschreibt sein Auto bis ins kleinste Detail und lädt dazu Fotos hoch. Herschbach: "Das dauert etwa 15 Minuten. Die meisten Daten werden schon automatisch über die Fahrzeugidentifikationsnummer gezogen." Auf Grundlage dieser Informationen - kleine Kratzer und Schokoladenflecken auf der Rückbank darf man nicht verschweigen - erstellen die drei Mitarbeiter ein individuelles Wertgutachten.

Herschbach: "Und wir geben dem Kunden eine Garantie, dass wir ihm den Wagen an einem festgelegten Tag zu einem bestimmten Preis abkaufen und bei ihm zu Hause abholen kommen." Carmato verkauft die Gebrauchtwagen an andere Autohändler weiter.Auktionshaus für Händler

Doch wer mit dem ersten Preisvorschlag von Carmato nicht zufrieden ist, dem bietet die Handelsplattform eine weitere Möglichkeit, seinen Gebrauchtwagen loszuwerden - mit der Chance auf einen höheren Preis. Herschbach: "Carmato ist auch eine Art Auktionshaus für Autohändler, die auf die eingestellten Wagen, wenn es der Kunde wünscht, ihre Gebote abgeben können." Denn auch viele Autohändler sind für ihre Kunden auf der Suche nach Gebrauchtwagen. Herschbach: "Händler wollen sicher, schnell und mit möglichst geringem Aufwand Gebrauchtwagen kaufen. Unsere Plattform mit den seriösen Wertgutachten bietet ihnen dafür die Möglichkeit." Derzeit feilschen auf der Onlinebörse bereits 40 Autohändler aus der Region sowie ganz Deutschland um die Angebote.Händler zahlen Provision

Das Portal ist für die privaten Verkäufer, die ihr Auto dort loswerden möchten, kostenlos. Carmato verdient sein Geld mit der Veräußerung der angekauften Gebrauchtwagen sowie den Gebühren, welche die Autohändler beim Ankauf zahlen. Bei einem Verkaufswert zwischen 3000 und 12 000 Euro wären das zum Beispiel 299 Euro. "Bislang läuft alles wie geplant. Seit unserem Start sind bereits 1000 Wagen eingestellt worden.", sagt Herschbach. "Wir wollen schon in zwei Jahren rentabel sein und die Zielsetzung für in fünf Jahren ist, etwa 3000 Autos pro Jahr über die Plattform zu handeln." Da er sich seiner Sache so sicher ist, hat er die Geschäftsführung der Autohäuser abgegeben, um sich ganz auf die neue Geschäftsidee im Internet zu konzentrieren. Herschbach: "Das ist die Zukunft des Gebrauchtwagenhandels - zumindest ein Teil der Zukunft."

Die neue Firma arbeitet unter dem Dach der Autohaus Eifel-Mosel Holding und derzeit noch in den Räumlichkeiten des Autohauses Auf Merlick. Das Startup-Unternehmen ist jedoch auf der Suche nach einem neuen Firmensitz in der "Großregion".

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