"Geduld, Diplomatie und starke Nerven"

PRÜM. Mit neuen Ideen will Rosemarie Tobie wieder mehr Gäste in die Niederprümer Diskothek locken. Im TV -Interview spricht sie über Kleiderordnung, Jugendschutz und Seniorentanz.

 Kein Urlaubsfoto aus Ägypten: Das Bild zeigt Rosemarie Tobie in ihrer Diskothek "Stargate", deren Hauptsaal im Pharaonen-Stil gestaltet ist. Am heutigen Samstag steigt im "Stargate" zum Ferienanfang eine Italo-Party. Motto: "Wir fahren nicht nach Italien, dafür kommt Italien zu uns."Foto: Marcus Hormes

Kein Urlaubsfoto aus Ägypten: Das Bild zeigt Rosemarie Tobie in ihrer Diskothek "Stargate", deren Hauptsaal im Pharaonen-Stil gestaltet ist. Am heutigen Samstag steigt im "Stargate" zum Ferienanfang eine Italo-Party. Motto: "Wir fahren nicht nach Italien, dafür kommt Italien zu uns."Foto: Marcus Hormes

Frau Tobie, nach dem Eröffnungsboom 1999 und einigen Hochphasen gab es im "Stargate" eine lange Durststrecke. Woran lag das? Rosemarie Tobie: Im Moment betrifft es alle, die ganze Wirtschaft. Es brummt nirgends.Was war der Grund oder Anlass für die Übernahme des Betriebs? Tobie: Das ist eine interne Regelung zwischen der Familie Tobie und dem bisherigen Betreiber Dieter Hegler.In der neuen Branche kommt viel Arbeit auf Sie zu. Tobie: Ich sondiere den Markt und muss mich einarbeiten. Mein Bierverleger unterstützt mich bei Kontakten zu Event-Anbietern und Promotion-Teams. Das Disk- und Lightjockey-Team hat viel Erfahrung. Und vor allem bleibt der Betriebsleiter Steffen Steinhöfel mir erhalten.Apropos Personal: Wie sehen ihre Pläne aus? Tobie: Die Bedienungen arbeiten auf 400-Euro-Basis. Für die Sicherheit ist weiterhin eine Fremdfirma zuständig. Zusätzlich stellen wir hauseigene Türsteher, auch hier wird es Änderungen geben. Der Türsteher hat eine große Verantwortung. Geduld, Diplomatie und starke Nerven sind gefragt. Ich lege großen Wert auf Freundlichkeit und Höflichkeit. Die Gäste sollen merken: Hier sind wir willkommen.Das Jugendschutzgesetz schreibt klare Altersgrenzen vor. Trotzdem strömen immer Jüngere ins Nachtleben. Tobie: Die Gastronomen tragen nicht die alleinige Verantwortung. Zuerst sind die Eltern gefragt. Wir werden das Alter der Jugendlichen im Ausweis kontrollieren.Sie haben angekündigt, wieder ein stärkeres Augenmerk auf ältere Gäste zu legen. Tobie: Das Tanzcafé ,Pacha‘ ist grundsätzlich für Menschen ab 30 gedacht, die dort gemütlich etwas trinken und ihre Musik hören wollen. Am Übergang ins ,Pacha‘ wird sich künftig ein Selekteur die Leute anschauen, je nach Einzelfall entscheiden und das höflich mitteilen. Niemand muss mit Schlips und Kragen kommen, aber kurze Hosen und Schlappen müssen wirklich nicht sein.Mit welchen Programm wollen Sie Gäste anlocken? Tobie: Es gibt Motto-Partys, Live-Bands und neue DJs mit vielen Musikrichtungen. Die Homepage wird neu gestaltet. Über das Gästebuch und Umfragen können die Gäste mitteilen, was sie gerne hören. Mit vielen Kleinigkeiten wollen wir den Gesamteindruck verbessern. Die Disko ist auf jeden Fall sehr schön.Bleibt es bei den bisherigen Öffnungstagen Dienstag, Freitag und Samstag? Tobie: Vorläufig ja. Ab Herbst werden wir statt dienstags voraussichtlich sonntags öffnen und Tanznachmittage für Senioren anbieten. Mit Anzeigen, SMS und Flyern werden wir für das ,Stargate‘ werben.Diskos locken automatisch Drogenkonsumenten und Dealer an. Was können Sie als Betreiberin dagegen tun? Tobie: Wir schauen uns die Gäste schon an der Tür an. Sobald uns dort oder später etwas auffällt, rufen wir sofort die Polizei.Manche Diskos setzen auf das Konzept: Am Eingang eine bestimmte Summe zahlen, dann den ganzen Abend Getränke frei. Was halten Sie davon? Tobie: Gar nichts. Pauschalpreise führen zu Koma-Partys. Damit tun Gastronomen weder der Jugend noch sich selbst einen Gefallen.gMit Rosemarie Tobie sprach TV-Redakteur Marcus Hormes.

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