Geduld der Autofahrer wird belohnt

NEUERBURG. Mit einer Serie von Baustellen müssen die Verkehrsteilnehmer in Neuerburg rechnen. Die L 4 wird abschnittsweise erneuert, wobei auch die Werke der Verbandsgemeinde (VG) kräftig mitmischen.

Wer derzeit durch Neuerburg fährt, muss einige Minuten Wartezeit an der Baustellenampel in Kauf nehmen. Und das wird sich so schnell nicht ändern, denn die Bagger bleiben der Stadt treu. Der Startschuss fiel bereits im Herbst 2004 mit dem Bau eines Regenüberlaufbeckens unter der Tränkstraße (der TV berichtete). Die Kammer entlastet den Kanal im Nordteil der Stadt. Aktuell wird die Stützmauer zwischen Enz und Tränkstraße erneuert. Das Flusswasser hatte die Mauer im Laufe der Jahre ausgekolkt, so dass ein tiefes Loch entstand. Während der Bauphase wird ein Teil der Enz durch ein Kanalrohr umgeleitet, weil die Baugrube tiefer als das Flussbett ist. Nur so konnten die Arbeiter die Fundamente setzen. Das neue, rund 40 Meter lange Betonbauwerk wird mit Bruchstein-Mauerwerk verblendet. Kommende Woche verfüllen die Arbeiter das tiefe Erdloch. Dann kann der Straßenausbau beginnen. "Der Zustand der Fahrbahn ist miserabel", sagt Helmut Barz von der Straßenmeisterei Irrel, die das Projekt im Auftrag des Landesbetriebs Straßen und Verkehr überwacht. Der betroffene Abschnitt der L 4 reicht von der Einmündung der K 50 (beim Hotel Stadt Neuerburg) über Post- und Tränkstraße bis zum Parkplatz Heckingshof. Auf diesen 500 Metern Länge wird die Fahrbahn sechs Meter breit komplett ausgebaut. Die Gehwege werden mit Altstadtpflaster befestigt. Während der Bauphase leitet die Straßenmeisterei den Schwerlastverkehr aus Richtung Krautscheid über Leimbach, Hütten und Obergeckler zur B 50 um (ebenso in die entgegengesetzte Richtung). Der übrige Verkehr fließt halbseitig an der Baustelle vorbei. "Beim Einbau von Trag-, Binder- und Deckschicht sind kurzfristig Vollsperrungen nötig", kündigt Barz an. Bereits 1997 hatten die VG-Werke mit Hilfe einer Spezialkamera punktuelle Schäden im Kanal entdeckt. "Die Sanierung hatten wir zunächst zurückgestellt, um in einem Zug mit dem Straßenbau vorgehen zu können", erklärt Werkleiter Hermann Hermes. Der Hauptkanal wird in Teilen erneuert, außerdem einige Hausanschlüsse. Die Versorgungsunternehmen verlegen neue Strom- und Telefonkabel. An dem Straßenabschnitt stehen künftig so genannte Altstadt-Laternen wie im Stadtkern. "So bekommen wir eine optische Verbindung zwischen Stadthalle und Zentrum", sagt Willi Hermes, Erster Beigeordneter der Stadt. Er empfiehlt Fußgängern, während der Bauphase den Stadtpark als Verbindungsweg zu nutzen. Dort will die Stadt noch die Beleuchtung verbessern.Belastungen durch Lärm und Staub

760 000 Euro kostet das Projekt inklusive Mauer, Gehweg und Kanalsanierung. Diese Kosten werden auf Land, VG und Stadt aufgeteilt. Innerhalb von 15 Monaten soll alles fertig sein, falls die Witterung mitspielt. Bereits im Mai bauen die VG-Werke ein weiteres Regenüberlaufbecken unter dem Parkplatz des St. Josef-Krankenhauses. 2006 folgt der Ausbau der Bitburger Straße (L 4) ab Höhe Zinnenplatz bis Stadtausgang. "Es kommen große Belastungen durch Staub und Lärm auf die Bürger zu", sagt Willi Hermes. "Deshalb ist unser Anliegen, dass die Arbeiten zügig in Angriff genommen und abgeschlossen werden. Im Hinterkopf kann jeder den schönen Ausbau haben, der das Stadtbild verbessert." Und eine Fahrbahn, die den Namen verdient.

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