"Gefährdung des Lebens nicht auszuschließen"

NEUERBURG. Der Rat der Verbandsgemeinde (VG) Neuerburg hat einstimmig eine Resolution zum Erhalt des St. Josef-Krankenhauses in Neuerburg beschlossen. Der Stadtrat will sich anschließen.

In einer nichtöffentlichen Dringlichkeitssitzung befasste sich der VG-Rat Neuerburg mit der angekündigten Umwandlung des St. Josef-Krankenhauses in ein Pflegeheim für Patienten im Wachkoma. In einer von allen Fraktionen getragenen Resolution, die dem TV vorliegt, heißt es: "Das bevorstehende und offenbar beim Träger fest umrissene Aus für das Krankenhaus trifft den Westbereich des Kreises Bitburg-Prüm hart und bringt unserer Infrastruktur erhebliche Nachteile." Die Fusion der Standorte Bitburg und Neuerburg zu den Südeifel-Kliniken habe allem Anschein nach nicht funktioniert. Das Einzugsgebiet des Standorts Neuerburg umfasse allein 49 Ortsgemeinden in der VG Neuerburg, dazu den Norden und Westen der VG Irrel, den Osten der VG Bitburg-Land und den Südosten der VG Arzfeld. In dieser topografisch schwierigen Region gebe es rund 20 000 Einwohner. Im Einzelnen fordert der Rat "den Erhalt des gemeindenahen Krankenhauses Neuerburg, das im gültigen Krankenhaus-Plan des Landes enthalten ist" "weit reichende fachmedizinische Versorgung in Akutfällen" " die uneingeschränkte ,Residenzpflicht' des Landes und des Kreises in der strukturschwachen Region Neuerburg" "ein Einwirken auf den Träger und den Appell nach intelligenten Lösungen für die Bürger im Südwest-Eifelraum" "einen energischen Fingerzeig, das Kooperationsfeld Bitburg-Neuerburg neu zu überdenken und neu zu beleben". Zur Durchsetzung der Forderungen hat der Rat die Initiative "Unser Krankenhaus" ins Leben gerufen. Dieser Initiative gehört neben Bürgermeister Norbert Schneider jeweils ein Mitglied der Fraktionen des VG-Rats und des Stadtrats Neuerburg sowie des Fördervereins an. So wollen die Beteiligten ihre Kräfte bündeln, geschlossen auftreten und Lösungsmöglichkeiten ausarbeiten.Stadt will sich Rechtsbeistand nehmen

In einem Begleitbrief zur Resolution, der unter anderem an die Landesregierung geht, warnt Schneider vor der drastischen Einschränkung der Gesundheitsversorgung. Dadurch sei "eine Gefährdung des Lebens des Einzelnen nicht auszuschließen". Dies dürfe nicht hingenommen werden, fordert Schneider: "Das Wohl und die Gesundheit der Bevölkerung genießen höchste Priorität." Der Neuerburger Stadtrat diskutierte ebenfalls in nichtöffentlicher Sitzung über die Situation. Das Ergebnis teilte Willi Hermes, Erster Beigeordneter der Stadt, dem TV mit: "Wir werden uns Rechtsbeistand holen, um vertraglich geregelte Dinge zwischen der Stadt und der Marienhaus GmbH abzuklopfen." Der Resolution des VG-Rats werde sich der Stadtrat voraussichtlich anschließen. Die Marienhaus GmbH informierte Bürger am Mittwochabend über Perspektiven für den Standort Neuerburg. Den Bericht zur Versammlung lesen Sie in der TV -Ausgabe am Freitag.

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