Gegen das Vergessen

MÜTZENICH. (js) Volkstrauertag 2004: In Mützenich nahe der belgischen Grenze wurde am Sonntag ein neues Ehrenmal für die Gefallenen und Vermissten der Gemeinden Mützenich, Schweiler und Ihrenbrück eingeweiht.

Wer weiß hier noch die Namen der in den beiden Weltkriegen Gefallenen und Vermissten? Wo wohnten diese Personen, was arbeiteten sie, wie alt wurden sie? Den jungen Menschen in den drei Schneifel-dörfern sind diese Angaben wohl eher unbekannt. 22 Männer und eine Frau haben nun ihre Identität wieder und sind ins Gedächtnis der Einwohner zurückgekehrt. Zu verdanken ist das einem Team von mehreren engagierten Bürgern, die die Idee zu dem Ehrenmal hatten und sie tatkräftig realisierten. "Gegen das Vergessen, für Frieden, Freundschaft und in Erinnerung an die Opfer" - so drückte es Festredner Christian Hack aus, der für die Gemeinde und die Freiwillige Feuerwehr sprach. "Der Friede ist kein Selbstläufer und Kriege der Gegenwart nicht weit von uns weg", betonte Hack in Anspielung auf den Nahen Osten und den Irak. Voraus gegangen war eine Andacht mit Dechant Karl Kneißl in der Kapelle des 150-Einwohner-Dorfs, mitgestaltet von der Freiwilligen Feuerwehr Mützenich, dem Kirchenchor Bleialf, dem Alftal-Blasorchester und den Frauen der Gemeinde. Erinnert wurde an fünf Gefallene des Ersten Weltkrieges sowie 13 Gefallene, drei Verstorbene und zwei Vermisste des Zweiten Weltkriegs aus den drei Dörfern Mützenich, Ihrenbrück und Schweiler. Bei dem Gedenkstein handelt es sich um eine Skulptur aus rotem Sandstein. Das Material stammt aus 25 Metern Tiefe und trotzt gerade deswegen besonders gut den Witterungseinflüssen. Marcus Hack fertigte dazu den Glockenstuhl und Klöppel aus Edelstahl. Die Gedenkschrift verfassten Christian Hack und Josef Mayeres. In akribischer Arbeit haben die Autoren die Opfer der beiden Weltkriege aufgelistet.

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