Olsdorf. Ortsbürgermeister Raimund Fisch steht mit dem Rücken zur Wand. "Ich betone es an dieser Stelle: Es ist nur eine Planung, es ist noch nichts beschlossen", sagt er. Dass Fisch so dicht an der Wand steht, hat seine Gründe. Denn der Raum, der zwischen dieser und den drei übrigen Wänden liegt, ist klein und die Einwohnerdichte darin sehr hoch. Rund 30 Olsdorfer und damit fast ein Drittel der Bürger haben sich an diesem Abend im Gemeindehaus versammelt. 30 Olsdorfer, die aufmerksam verfolgen, was Fisch und die vier Menschen links und rechts von ihm zu sagen haben.Es geht um die K 11, die durch den Ort führt, und die in den kommenden Jahren erneuert werden soll. Und das weitestgehend nach den Plänen des Ingenieurs Bernd Schuh, dessen Aufgabe es nun ist, den Bürgern anhand einer Bildschirm-Präsentation zu zeigen, was geplant ist. Demnach sieht es so aus, dass der Kreis als Eigentümer und Baulastträger der Straße entlang der Baumaßnahme kleinere Flächen von Privatgrundstücken erwerben muss, weil die neue Straße an einigen Stellen breiter werden soll, und zudem ein Gehweg von insgesamt 600 Metern Länge geplant ist. Einige der anwesenden Olsdorfer sind von diesem Grundstücksverkauf betroffen, doch da seitens Gemeinde und Verwaltung ein möglichst harmonischer und konstruktiver Verlauf der Infoveranstaltung und schließlich auch der Baumaßnahme angestrebt wird, hat es bereits im Vorfeld Gespräche mit den entsprechenden Grundstückseigentümern gegeben.Aus diesem Grund - und weil Raimund Fisch immer wieder betont, dass noch nichts entschieden sei - sind die Olsdorfer gelassen, hören sich an, was Planer und Behördenvertreter zu sagen haben, und diskutieren dann über Verbesserungsvorschläge, von denen einige auch mit einfließen in die weiteren Planungen des Ingenieurs. Dieser und zwei weitere Referenten verlassen schließlich nach zwei Stunden und getaner Arbeit den Raum, so dass in der Tischreihe des Ortsbürgermeisters nur dieser selbst und Wolfgang Klaas von der Verbandsgemeinde Bitburg-Land übrigbleiben. Bis zu diesem Zeitpunkt verlief die Versammlung friedlich, doch jetzt, wo Klaas sich zu Wort meldet, könnte es - trotz leichtem Teilnehmerschwund und damit mehr Platz für die anderen - ungemütlich werden."Ich rede jetzt über eine ganz unangenehme Sache, nämlich die Kosten", sagt der VG-Mitarbeiter, während neben ihm auf der Wand eine Auflistung an Zahlen erscheint. Denn auch wenn der für 2008/2009 vorgesehne Ausbau der K 11 Kreissache ist, so müssen Gemeinde und Anwohner für die Kosten des Gehwegs und der Beleuchtung aufkommen. Nach Abzug des 40-prozentigen Gemeindeanteils bleiben 60 000 Euro, die entsprechend der Grundstücksgröße auf die Anwohner verteilt werden. Umgerechnet auf die herangezogenen Privatflächen ergeben sich daraus Kosten von 1,05 Euro pro Quadratmeter. Und da es hier, im Gegensatz zu den Planentwürfen des Ingenieurs, ganz starre Vorgaben gebe, sei weder an den Beiträgen noch an der Verteilung derselbigen etwas zu ändern, erklärt Klaas. Es sei denn, die Gemeinde verzichte auf Bürgersteig und Beleuchtung.Das wiederum wollen die Olsdorfer auf keinen Fall, weshalb an die Sache, an der es scheinbar ohnehin nichts zu rütteln gibt, auch keine unnötige Kraft verschwendet wird. Diese Energie wird noch benötigt. Schließlich gibt es Anfang 2008 eine weitere Infoveranstaltung in Olsdorf, in der es um den mit der Maßnahme verbundenen Kanalbau geht. Und da geht es um deutlich größere Beträge als beim Gehweg.