Geld für mehr Natur an der Our

NIEDERWEIS/MAINZ. (har/red) Mit rund 1,8 Millionen Euro unterstützten Land und EU den naturnahen Umbau der Our und ihrer Nebenflüsse.

Der Grenzfluss Our bringt Naturparke zusammen. Gemeinsam mit dem luxemburgischen Naturpark Ourtal geht der Naturpark Südeifel die Renaturierung der Our zwischen Wallendorf und Ouren an. Die Pressemitteilung über die Bewilligung der Zuschüsse liegt vor, der Bescheid ist mit der Post unterwegs zum Naturpark nach Niederweis. Das Land fördert das EU-Projekt "Die Nat'Our schützen" mit rund 1,8 Million Euro. Träger der grenzüberschreitenden Maßnahme, die Deutschland, Luxemburg sowie die Deutschsprachige Gemeinschaft/Wallonische Region Belgiens mit einbezieht, ist der Verein Naturpark Südeifel. "Wir machen die Projektkoordination", sagt Carl Diederich, der sich als kommissarischer Geschäftsführer um die Einrichtung kümmert (der TV berichtete). Zwischen 2003 und 2007 sieht das insgesamt rund 1,8 Millionen Euro schwere Projekt viele Einzelmaßnahmen zur naturnahen Entwicklung des Flusses Our vor.Arbeiten beginnen im kommenden Jahr

Ziel ist die nachhaltige Entwicklung der Auenlandschaft der Our, auf deutscher Seite im Kreis Bitburg-Prüm. Dazu gehört vor allem, dass der Fluss und seine Seitengewässer wieder durchgängig gemacht werden. Dazu müssen derzeit bestehende Stauwehre für Fische durchgängig gemacht werden. Außerdem wird die Gewässerstruktur verbessert und der Schutz von dortigen Lebensräumen für Tiere und Pflanzen gestärkt wird - dafür steht die Leitart der Our, die Flussperlmuschel. In diesem Jahr wurde mit den Planungs- und Vorarbeiten begonnen; die Investitionen lagen bei rund 177 000 Euro, teilt das Umweltministerium mit. "Das stimmt nicht", widerspricht Diederich. "Bisher sind im Naturpark im Grunde genommen keine Kosten angefallen." Da es bisher keine Förderzusage gegeben habe, bewege sich das Projekt nur im Stadium der Vorplanung. Hintergrund: Der Naturpark ist nicht nur wegen gravierender Management-Fehler in wirtschaftliche Schieflage geraten, sondern auch deshalb, weil Projekte wie "Nat'Our" nicht bewilligt wurden. Für 2004 sind rund 540 000 Euro für den Rückbau an der Our vorgesehen: alte Wehre und Rohrleitungen werden entfernt und die Fichten am Ufer sollen gerodet werden. Vorgesehen ist außerdem der Erwerb von Gewässer-Randstreifen. Neben der praktischen Arbeit am und im Fluss ist die Information der Anrainer und aller Interessierten Teil des Projektes. Denn es geht auch darum, mit Hilfe der Our über Ländergrenzen hinweg Verbindungen zwischen den Bewohnern herzustellen und zu festigen. Diederich: "Sobald der Bescheid da ist, werden wir mit dem Naturpark Ourtal aufnehmen, um einen Zeitrahmen anzusprechen." Im kommenden Jahr könne dann wahrscheinlich an die praktische Umsetzung der ersten Teilprojekte gegangen werden.

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