Geld rückt näher

DUDELDORF. Strahlende Gesichter bei strahlendem Sonnenschein: ADD-Präsident Josef Peter Mertes stellt für die Sanierung der Burg Dudeldorf warmen Geldregen aus Mainz in Aussicht.

 Hoffen auf den warmen Geldregen: Ratsmitglied Günter Klein, VG-Bürgermeister Jürgen Backes und ADD-Präsident Josef Peter Mertes bei einer Ortsbesichtigung in der Burg Dudeldorf.Foto: Heike Thelen

Hoffen auf den warmen Geldregen: Ratsmitglied Günter Klein, VG-Bürgermeister Jürgen Backes und ADD-Präsident Josef Peter Mertes bei einer Ortsbesichtigung in der Burg Dudeldorf.Foto: Heike Thelen

"UnseremAntrag für Sanierungsmittel aus Mainz kann es nur helfen, wennsich der ADD-Präsident vor Ort mal unsere Burg anguckt", dachtesich der Dudeldorfer Bürgermeister Reinhard Becker vor etwa dreiWochen und lud Josef Peter Mertes in die Burg Dudeldorf ein.Schließlich war die Anregung, Fördermittel zu beantragen, von derADD ausgegangen. Baudirektor Herbert Mayer hatte den Anstoßgegeben, für die öffentlich-private Kooperation bei der Nutzungder historischen Burg Fördermittel zu beantragen. So ließ sichMertes auch nicht lange bitten. "Es lohnt sich auf jeden Fall, die Burg zu sanieren und in öffentlich-privater Kooperation zu nutzen", ist Mertes vor Ort angetan von der Burg und dem Nutzungskonzept, das darauf aufbaut, dass die Eigentümer des privaten Burgteils gemeinsam mit der Gemeinde die Burg Dudeldorf als regionale Kulturadresse etablieren. "Eine Zusage für die beantragten Fördermittel habe ich zwar nicht im Gepäck", sagt Mertes bei der Burg-Besichtigung, "aber eine In-Aussicht-Stellung. Die Forderung ist weitgehend mit dem Ministerium abgestimmt." Diese "Quasi-Zusage" stimmt sowohl den Dudeldorfer Bürgermeister Reinhard Becker, als auch Jürgen Backes, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Bitburg-Land, und Landtagsabgeordnete Monika Fink zuversichtlich.

Becker hatte kräftig die Werbetrommel gerührt, damit sich die gute Stimmung der Burg in möglichst vielen einflussreichen Gremien verbreitet. Dass die veranschlagten Sanierungskosten von 680 000 Euro nicht zu hochgegriffen sind, das weiß der ADD-Präsident spätestens, als er die ausgetretenen Stufen zum zweiten Obergeschoss erklommen hat: Blanke Balken deuten nur noch an, dass es über dem Raum noch ein weiteres Geschoss gegeben hatte. Tote Tauben auf dem Fußboden, Risse in den Wänden und eine zerstörte Dachkonstruktion überzeugen ohne große Worte.

Altes Gebäude in Kultrkonzept integrieren

Ebenso wie die Dudeldorf Lion Pipes and Drums. Die örtlichen Dudelsackpfeifer hat Bürgermeister Becker noch kurzfristig als Überraschung für Mertes angagiert. Denn als dieser dem Dudeldorfer Günter Klein vor kurzem das Bundesverdienstkreuz verliehen hatte, war Mertes neugierig auf die Musiker im Schottenrock geworden. Doch auch ohne Rahmenprogramm war Mertes begeistert. "Überzeugt bin ich vor allem von der Idee, ein solches Gebäude durch Nutzung zu erhalten. Das ist meiner Meinung nach die einzige richtige Konzeption."

Dass sich die Investition in die Baukonstruktion lohnt, das bekräftigt auch Otmar Schmitz, der die Statik der Burg geprüft hat. "An einigen Stellen wurde die ursprünglich stabile und dauerhafte Konstruktion zwar zerstört und muss wieder aufgebaut werden. Aber das Grundgerüst ist solide, und auch das Holz ist noch in einem guten Zustand", ermutigt er zur Sanierung.

Der Bühnenbildner und Lichtdesigner Ulrich Schneider, der einen Teil des privaten Teils der Burg gekauft hatte, veranschaulichte, dass die Burg in ein durchdachtes Kulturkonzept integriert wird. Für die freie Kulturszene, wie sie dort Platz finden soll, hat Mertes ohnehin viel übrig.

"Obwohl nur 20 Prozent der Landeskulturförderung in die freie Kulturszene fließen, nutzen die Menschen zu 80 Prozent gerade diesen Bereich der Kultur", sagt er und will sich nicht zuletzt aus diesem Grund mit allen seinen Kräften für die Burg Dudeldorf einsetzen. Fehlt also nur noch das abschließende "Ja" aus Mainz, damit die gute Laune der Dudeldorfer anhält.

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