Geld von Straßenplanern bisher nicht gewollt

IDESHEIM/IDENHEIM. Mit dem dreispurigen Ausbau der B 51 zwischen Meilbrück und dem Helenenberg verbunden ist eine mögliche Flurbereinigung in Idesheim und Idenheim. Trotz Geld vom Landesamt für Straßen und Verkehr will Idesheim dabei aber nicht mitmachen.

Nur ein Buchstabe unterscheidet die Ortsgemeinden Ides- und Idenheim voneinander. Doch wenn es um den dreispurigen Ausbau der Bundesstraße 51 zwischen dem Helenenberg und Meilbrück (der TV berichtete) geht, scheinen Welten zwischen beiden Orten zu liegen. Besonders dann, wenn es um ein Flurbereinigungsverfahren geht, das den Bau der neuen Fahrbahn erleichtern würde. Kataster stammt aus dem 19. Jahrhundert

"Wir stehen dem Verfahren sehr positiv gegenüber", sagt Idenheims Ortsbürgermeister Josef Junk. Die Vorteile eines solchen Verfahrens würden auch von den Idenheimer Landwirten gesehen. Ganz anders sieht die Sache in Idesheim aus. "Mit fünf gegen vier Stimmen hat sich der Ortsgemeinderat gegen die Flurbereinigung ausgesprochen", sagt Ortsbürgermeister Klaus Idesheim. Einige Landwirte aus dem Dorf hätten gegen das Verfahren Front gemacht, weil sie Nachteile durch die neue Bodenordnung befürchten. Ein Gespräch mit dem TV sagten Gegner des Verfahrens übrigens kurzfristig ab. Nach Worten Idesheims sei in dieser Sache aber noch nicht das letzte Wort gesprochen. Die Kritik der Ortsgemeinde Idesheim daran, dass ein Großteil der landespflegerischen Ausgleichsmaßnahmen auf Idesheimer Gemarkung stattfinden sollen, habe mit der Frage nach dem Sinn einer Flurbereinigung jedoch nichts zu tun, bekräftigt der Ortsbürgermeister. Gleich mehrere Gründe für eine Flurbereinigung nennt Edgar Henkes vom Dienstleistungszentrum ländlicher Raum Eifel (DLR) - ehemals Kulturamt Prüm. "In Idesheim gilt noch das Urkataster aus dem Jahr 1857", sagt der zuständige Gruppenleiter. Dies gelte auch für die Ortslage. "Das erschwert die Dorfentwicklung ungemein, da Parzellengrenzen oft nicht mehr mit den heutigen Grundstücken übereinstimmen. Auch widerspricht er dem Vorurteil, dass Landnutzer durch solch ein Verfahren schlechter gestellt werden. Von sich aus wäre das DLR nicht auf die Idee gekommen, in Iden- und Idesheim tätig zu werden. Dafür gebe es in der Eifel noch zu viele Orte, die ebenfalls flurbereinigt werden müssten und wo die Experten aus Prüm willkommener seien, sagt Henkes. Nicht zuletzt die Verbandsgemeinde Bitburg-Land habe aber darum gebeten, den Bau der dritten Fahrbahn bodenordnerisch zu begleiten. Henkes verweist zudem darauf, dass der planende Landesbetrieb Straßen- und Verkehr (LSV) rund 600 000 Euro zur Verfügung stellen will, wenn in beiden Orten die Flurbereinigung kommt. Dies hätte nämlich zur Folge, dass als Nebenprodukt die für den Ausbau der Bundesstraße notwendigen Flächen ohne große Probleme vom LSV erworben werden können. "Die 600 000 Euro entsprechen rund 50 Prozent der Kosten, die von den Teilnehmern am Verfahren ansonsten als Eigenleistung erbracht wird", sagt Henkes. Er geht davon aus, dass das Geld aber nicht fließt, wenn Idesheim bei seinem "Nein" bleibt. "Der LSV macht da nur mit, wenn es in beiden Orten ein Flurbereinigungsverfahren gibt", sagt der Gruppenleiter. Ob mit oder ohne Flurbereinigung: Hans-Michael Bartnick vom LSV Trier glaubt, dass die offenen Fragen zum Ausbau beim nichtöffentlichen Erörterungstermin am Dienstag in Bitburg geklärt werden können. Unter optimalen Bedingungen rechnet er für Mitte des Jahres mit dem Planfeststellungsbeschluss. "Sobald Geld vorhanden ist, können wir bauen", sagt Bartnick, der mit einer Fertigstellung der neuen Spur nicht vor 2010 rechnet.

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