Gelebtes Europa und bunte Exoten

Eine Stadt voll Musik und tanzender Menschen: Dazu soll Bitburg am zweiten Juli-Wochenende werden, wenn sich zum 43. Europäischen Folklore-Festival 36 internationale Folkloregruppen in den bunten Trachten ihrer Heimat präsentieren. Der TV hat sich über die Höhepunkte des Festivals informiert.

Bitburg. Wie tanzen Kasachen? Diese Frage kann nicht einmal Joachim Kandels beantworten, der doch als Mitorganisator in die Geheimnisse des Bitburger Folklore-Festivals eingeweiht ist. Doch von außergewöhnlichen Kostümen weiß er zu berichten und von kasachischer Musik, die - auf traditionellen Instrumenten erzeugt - für mitteleuropäische Ohren ungewohnt klingen mag. Dem Land Kasachstan nämlich widmet sich der Eröffnungsabend des Europäischen Folklore-Festivals, das am zweiten Juli-Wochenende anstrebt, in Bitburg wieder zigtausende Menschen auf die Straßen zu locken. Die Kasachen sind jedoch nicht die einzigen "Exoten", die vom 6. bis zum 9. Juli zu einem der größten deutschen Folklore-Festivals erwartet werden. Unter den 36 internationalen Tanzgruppen, die Bitburg in einen Schmelztiegel der Nationen verwandeln sollen, ist auch erstmals eine venezuelanische Gruppe. Mit Tänzen von der Südküste des Sees von Maracaibo, Karnevalsszenen oder Teufelstänzen will sie in Bitburg südamerikanisches Flair verbreiten. Tänze aus der Weite des Steppenlandes

Ein weiteres Highlight aus fernen Landen ist die mongolische Gruppe Khan Khentii, die traditionelle Tänze aus der Weite des Steppenlandes mitbringt. 33 andere Formationen aus ganz Europa - insgesamt 1500 Menschen - werden im großen Festzelt, auf mehreren Bühnen und in den Straßen der Innenstadt in den farbenfrohen Trachten ihrer Heimat zu sehen und zu hören sein. Höhepunkte des Fests sind am Samstag, 7. Juli, der "Treff der Kulturen", zu dem sich mit Musik und Tanz zwölf Gruppen vorstellen, zudem das Bierfass-Rollen, das Kinder-Folklore-Festival und abends der "Einzug der Nationen". Neun renommierte Ensembles tanzen und musizieren dann ab 20 Uhr im Festzelt. "Europa wird hier wirklich gelebt"

Am Sonntag beginnt um 14.30 Uhr der große Festzug aller 36 Gruppen durch die Stadt, und am Montagabend endet das Festival mit der großen "Folklore-Abschiedsgala". Neben einem "gastronomischen Dorf" auf dem Festplatz wird es auch eine Kirmes und einen Handwerkermarkt geben.Das Bitburger Folklorefestival gibt es seit 1965. Mehr als 70 000 aktive Teilnehmer haben seitdem daran mitgewirkt. "Unsere Stadt will zeigen, dass Europa hier wirklich gelebt wird", sagt Kandels. Das lässt sie sich auch etwas kosten: Rund 60 000 Euro werden alleine für Honorar, Unterbringung und Verpflegung der anreisenden Gruppen benötigt. Die Zuschauer zahlen für die Veranstaltungen nichts.

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