"Gemeinsam sind wir stärker"

PRÜM. Grundlegende Änderungen für die Zukunft: Die Lebenshilfen Bitburg, Daun und Prüm haben zum 1. Januar ihre Wohneinrichtungen in einer gemeinnützigen GmbH (gGmbH) zusammengefasst.

 Förderung und Wohlergehen: Durch die enge Zusammenarbeit der Lebenshilfen Bitburg, Prüm und Daun soll die Koordination der Arbeit mit behinderten Menschen verbessert werden.Foto: Volker Blindert

Förderung und Wohlergehen: Durch die enge Zusammenarbeit der Lebenshilfen Bitburg, Prüm und Daun soll die Koordination der Arbeit mit behinderten Menschen verbessert werden.Foto: Volker Blindert

Lebenshilfen erfüllen wichtige soziale Aufgaben. Denn sie haben sich Förderung, Unterstützung und Wohlergehen geistig behinderter Menschen auf die Fahnen geschrieben. Um ihr Ziel noch intensiver verwirklichen zu können, bündeln die Lebenshilfen in der Eifel nun ihre Kräfte über die Grenzen der Kreise hinaus. So haben sich zu Jahresbeginn sämtliche Wohneinrichtungen der Lebenshilfen Bitburg, Daun und Prüm in der so genannten "Lebenshilfe Wohngemeinschaften Eifel gGmbH" zusammengeschlossen. Ein konsequenter Schritt, wie die Initiatoren sagen. Denn: Insgesamt 145 Menschen werden in Wohnheimen, Außenwohngruppen oder im Betreuten Wohnen von 95 Beschäftigten unterstützt. Derzeit fallen pro Monat mehr als 200 000 Euro Personalkosten an.Wachsende Anforderungen

Um zum einen den immer größer werdenden Kostendruck und zum anderen die gestiegenen Anforderungen an das Wohnangebot für Menschen mit geistiger Behinderung bewältigen zu können, war der Zusammenschluss zur GmbH daher ein notwendiger Schritt. So können die drei Lebenshilfen kreisübergreifend zusammenarbeiten und sind in Wohnplatzverteilung und vielen anderen Entscheidungen weitaus flexibler. "Gemeinsam sind wir einfach stärker", begründet Heinz Hill, Vorsitzender des Verwaltungsrats der gGmbH und Vorsitzender der Lebenshilfe Bitburg, den Schritt zur Zusammenlegung der Wohneinrichtungen.Sein Prümer Kollege Karl-Heinz Thommes, ebenfalls Mitglied des Verwaltungsrats, wies auf den höheren Bedarf an Außenwohngruppen hin, den man zusammen besser bewältigen könne: "Die behinderten Menschen werden durch die Schule immer stärker gefördert, dem müssen wir uns mit unserem Wohnangebot anpassen. Das funktioniert viel besser, wenn wir in dieser Form zusammenarbeiten."Eine Kooperation der Lebenshilfen ist im übrigen nichts Neues. Auch vor der Zeit der "Lebenshilfe Wohngemeinschaften gGmbH" gab es ein reges Miteinander der Lebenshilfen. Durch die neue Gesellschaftsform kann dies aber nun verstärkt werden.So sind die Verantwortlichen überzeugt, dem in Zukunft größer werdenden Bedarf an Angeboten für ältere Behinderte und Schwerstbehinderte sowie für Betreutes Wohnen und ambulante Betreuung gerecht werden zu können. In der Praxis sind schon erste Projekte in Planung. Das Angebot an betreutem Wohnen in Neuerburg soll ausgebaut werden, ebenso wird die Außenwohngruppe in Bitburg in Kürze belegt.Auch bezüglich der Leitung der einzelnen Wohneinrichtungen wird es Veränderungen geben. Alfred Pick wird künftig nicht mehr Leiter des Wohnheims in Prüm sein, sondern als Geschäftsführer der gGmbH zentral für die Koordinierung sämtlicher Wohneinrichtungen zuständig sein. Im Gespräch ist zudem, den übrigen Leitern der Wohneinrichtungen ein verändertes Aufgabenfeld zuzuweisen.So ist denkbar, dass ein Wohnheimleiter nur noch für die Wohnheime, ein anderer nur noch für betreutes Wohnen, ein weiterer Kollege ausschließlich für das ambulante Wohnen zuständig sein wird. Durch diese Neuverteilung erhoffen sich die Verantwortlichen eine weitere Intensivierung der Arbeit mit den geistig behinderten Menschen.Erhalten bleiben unterdessen die Geschäftsstellen der einzelnen Lebenshilfen vor Ort. Diese werden nach wie vor genauso arbeiten wie vor der gGmbH- Gründung.

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