Gemeinsamer Abschied von der Trennung

Das Wortgefüge "GrenzÜberSchreitende Touristik Initiative" verbirgt sich hinter "Gusti", einem deutsch-luxemburgischen Verein, der sich vor wenigen Wochen gegründet hat. Doch Gusti möchte nicht nur Worte, sondern auch Inhalte transportieren und hat sich dafür ein ehrgeiziges Ziel auf die Fahne geschrieben.

 Die Grenze zwischen Deutschland und Luxemburg verläuft für Gusti nur noch auf dem Papier. Eine historische Verbindung zwischen Echternach (Foto) und der Burg Bollendorf gibt es ohnehin schon seit einigen Jahrhunderten. TV-Foto: Uwe Hentschel

Die Grenze zwischen Deutschland und Luxemburg verläuft für Gusti nur noch auf dem Papier. Eine historische Verbindung zwischen Echternach (Foto) und der Burg Bollendorf gibt es ohnehin schon seit einigen Jahrhunderten. TV-Foto: Uwe Hentschel

Bollendorf. Für Edmond Steyer ist jetzt Schluss mit lustig. Oder vielmehr Schluss damit, sich über "Gusti" lustig zu machen. "Gusti ist in den ersten Wochen viel belächelt worden", sagt er, "doch Gusti hat so viel Power in sich, dass die meisten ihre Meinung schon geändert haben". Schließlich ist Gusti nicht irgendwer, sondern die "GrenzÜberSchreitende Touristik Initiative", die genau das machen will, was der Name sagt: sich über Grenzen hinweg setzen. "Die Sauer ist ja Gott sei Dank nur noch eine Grenze auf dem Papier", sagt der Bollendorfer Kurt Allar und schwärmt dann von dem "gemeinsamen und hochinteressanten Kulturraum".Allar bewohnt diesen Kulturraum auf deutscher Seite und Steyer auf der luxemburgischen. Beide sind Vorsitzende der "Gusti"-Vereinigung, die nach langen Vorbereitungen vor einigen Wochen in Berdorf nach luxemburgischen Recht gegründet wurde. Ziel des Vereins ist es, die touristischen Besonderheiten beider Grenzbereiche zu bündeln und diese gemeinsam zu präsentieren. In der Natur genauso wie im Internet. "Die beweglichste Internetseite der Region"

Denn auch im weltweiten Netz hat sich die Initiative bereits eingenistet und informiert dort unter www.gusti.lu über Ereignisse, Sehenswürdigkeiten und kulinarische, kulturelle sowie sportliche Freizeitangebote. Und vor allem sportlich soll der Internetauftritt werden - nicht nur was den Inhalt, sondern auch was die Aktualität betrifft. "Wir sind die beweglichste Internetseite der Region", sagt Steyer, der betont, dass das Angebot täglich auf dem neuesten Stand gehalten werde.Als Konkurrenz zu anderen Tourismusangeboten will Gusti allerdings nicht verstanden werden, auch wenn es in Deutschland wie in Luxemburg Differenzen zwischen den Vertretern verschiedener Organisationen gibt. "In den letzten zehn Jahren sind doch nur noch die Teufelsschlucht, die Wasserfälle und der Gaytalpark vermarktet worden", sagt Allar, "und wir Bollendorfer fühlen uns da schon untergebuttert." Genau das soll sich jetzt ändern. Und weil die deutschen oder vielmehr Bollendorfer Gustianer trotz der aus ihrer Sicht bisher stiefmütterlichen Behandlung nicht nachtragend sein wollen, finden sich auf der Internetseite auch Hinweise zu Sehenswürdigkeiten in Irrel, Ernzen oder eben Körperich. Denn "Gusti" kennt keine Grenzen.

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