Gemischte Gefühle trotz steigender Preise

Blauzungenkrankheit, rasant gestiegene Milch- und Getreidepreise und die Zukunft der Milchquote: Am Ende eines bewegten Jahres gibt es für den Kreisbauernverband viel zu besprechen.

Bitburg. "Nichts ist mehr so, wie es war", sagt Michael Horper, Vorsitzender des Kreisbauernverbandes Bitburg-Prüm. Er sagt es am Ende eines für die Landwirte der Region extrem bewegten Jahres 2007. Über die brennenden Themen der jungen Vergangenheit und der Zukunft haben sich rund 80 delegierte Landwirte aus den Ortschaften des Kreisgebiets am Mittwoch während einer Versammlung des Verbands in Bitburg ausgetauscht. Von besonderer Dramatik war und ist für die Landwirte die Blauzungenkrankheit, die sich mit dem Klimawandel auch in der Eifel ausgebreitet hat: Alleine im Kreis Bitburg-Prüm sind rund 600 Betriebe von dieser Krankheit betroffen. Rund 1500 Tiere seien erkrankt, sagte der Kreisveterinär Dr. Dieter Hoff während eines Vortrags. Die Viruserkrankung kann zum Tod der Tiere führen. In jedem Fall jedoch bewirkt sie einen Leistungsverlust. Positiv zu verzeichnen war für die Landwirte der rasante Anstieg der Milch- und Getreidepreise. Inzwischen zahlen beide großen Molkereien der Region 40 Cent pro Liter Milch oder mehr. Das sind rund zehn Cent mehr als im Vorjahr. "Nachfrage und Preise sind so schnell gestiegen, wie wir es uns nie vorgestellt hätten", sagt Horper. Des einen Freud', des andern Leid: Wer von alledem nicht profitiert sind die Schweine- und Ferkel-Erzeuger. Während sie für das Futter immer mehr zahlen müssen, bleiben die Preise für Schweinefleisch wegen des großen Angebots niedrig. Auch die Biogas-Produktion ist von den stark gestiegenen Preisen betroffen: Wer viel Mais oder Getreide zukaufen muss, gerät schnell an die Grenze der Wirtschaftlichkeit. Da es im Kreis sehr viele Milchviehbetriebe gibt, war auch der für das Jahr 2015 anvisierte Ausstieg aus der Milchquotenregelung ein Thema. Werner Dahmen vom Mainzer Landwirtschaftsministerium sprach sich in einem Vortrag für einen gleitenden Ausstieg aus und plädierte für eine Quotenaufstockung bei gleichzeitiger Reduzierung der Superabgabe.

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