Genossen bereit

BITBURG. (red) Die Bitburger SPD hat ihre Kandidatenlisten für die kommenden Stadtrats- und Kreistagswahlen aufgestellt - mit Blick auf die Altersquote.

"Wir sind mit dem Ergebnis schon zufrieden", sagt Christian Gayoso, Vorsitzender des Bitburger SPD-Ortsverbandes, und das sage er nicht nur so, das meine er auch. Eine "gute Mischung" wollte der Vorstand zusammenstellen, und "dass wir mit unseren Vorschlägen nicht ganz durchgekommen sind", damit habe er gerechnet, als er am Abend zuvor bei der Mitgliederversammlung die Vorschlagsliste der SPD-Bitburg für die Stadtratswahl 2004 austeilen ließ. Mit Gayoso auf Platz 2, gefolgt von Stephan Garcon, Rita Reuter-Bartzen und Michael Ewerhard sollte es zwischen den "alten Hasen mit Erfahrung" wie Manfred Kürten (Platz 1) und Thomas Barkhausen (6) neue, vor allem junge Gesichter geben. Doch als die Liste den Mitgliedern vorlag, gab es erst einmal eines: skeptische Gesichter. Eines davon war das von Heinz Franke, Ortsvorsteher in Mötsch und bei den Stadtratswahlen 1999 der Sozialdemokrat mit den meisten Stimmen. Damals stand er auf Platz 6 der Liste, diesmal auf Platz 10 - Platz 10 von insgesamt 28. Für Franke an sich kein Problem, gäbe es da nicht zwei Umstände, die sich aus seiner und aus Sicht der übrigen "Hasen" nicht mit Platz 10 vereinen lassen. Zum einen kandidiert er in diesem Jahr erneut für das Amt des Mötscher Ortsvorstehers, zum andern stand auf der Vorschlagsliste auf Platz 5 ein weiterer Mötscher, der noch junge Thomas Ewerhard. Franke, der ursprünglich nicht mehr für den Mötscher Ortsvorsitz kandidieren wollte, habe selbst Ewerhard als seinen Nachfolger im Ortsbeirat vorgeschlagen, habe dafür jedoch kaum Zustimmung bekommen. Und da es Gerüchte gibt, dass Frankes Vorgänger, permanenter Widersacher und CDU-Mitglied Paul Baustert erneut in Mötsch die Macht ergreifen wolle, waren sich die Genossen im Beirat einig, dass Franke erneut kandidieren müsse. Für die SPD-Wähler in Mötsch wäre es wiederum nur schwer nachvollziehbar, warum ihr Spitzenkandidat auf der Stadtratsliste nur an zweiter (Mötscher) Stelle steht, argumentierte Franke. Es spiele doch keine Rolle, auf welchem Platz der Liste die einzelnen Kandidaten stünden, sagte Gayoso, bestes Beispiel dafür sei schließlich Frankes Erfolg bei der Wahl 1999. Der Vorstand habe die Plätze zwei bis fünf bewusst "mit jüngeren Leuten besetzt, die es schwerer haben, in den Stadtrat gewählt zu werden". Zwar fand diese Strategie Zustimmung, doch im Fall Franke wollte die Mehrheit kein Risiko eingehen und wählte ihn auf Platz 5. Für Michael Ewerhard wurde es dann letztendlich Platz 12, auf dem ursprünglich Peter Marder war. Der konnte - nach zwei gescheiterten Versuchen an Platz 3 (gegen Stephan Garçon) und an Platz 7 (gegen Miria Gavilli) - Position 10 durch Stichwahl gegen den nicht anwesenden Ewerhard für sich entscheiden. Die ersten zehn auf der SPD-Kandidatenliste für den Stadtrat: 1. Manfred Kürten, 2. Christian Gayoso, 3. Stephan Garcon, 4. Rita-Reuter Bartzen, 5. Heinz Franke, 6. Thomas Barkhausen, 7. Miria Gavilli, 8. Peter Kockelmann, 9. Rainer Schuch, 10. Peter Marder. Außerdem benannte der Ortsverein Bitburg seine Vorschläge für die 42-köpfige Kreistagsliste der SPD Bitburg-Prüm, die am 28. Februar auf der Kreiswahlkonferenz aufgestellt wird. Nominiert sind: 1. Christian Gayoso, 2. Horst Büttner, 3. Peter Marder, 4. Rita Reuter Bartzen, 5. Stephan Garcon, 6. Irene Weber und 7. Peter Kockelmann.

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