Gericht erklärt Lamparskis Flugplatzfirma für pleite

Bitburg · Auf das Konto der Lamparski Bitburg Airport Group sollten einst 380 Millionen Euro Investorengeld fließen. Nun hat ein Gericht sie für insolvent erklärt. Die von einem luxemburgischen Projektentwickler gegründete Firma wollte den Bitburger Flugplatz in ein internationales Drehkreuz verwandeln.

Ein internationaler Airport sollte es werden, mit großem Terminal, regem Frachtflug, mit einer Werft und 2000 Arbeitsplätzen. Nun hat die Gesellschaft, die all dies auf dem Gelände der ehemaligen Airbase Bitburg realisieren wollte, endgültig eine Bauchlandung hingelegt: die 2010 von Frank Lamparski gegründete Lamparski Bitburg Airport Group wurde am 8. Mai vom zuständigen Amtsgericht (Tribunal d'arrondissement de Luxembourg) für insolvent erklärt. Gläubiger haben noch bis zum 26. Mai Zeit, ihre Forderungen bei der Geschäftsstelle des Gerichts anzumelden.

Die Firma mit Sitz in der Rue Glesener, Luxemburg (wo es allerdings kein Zeichen von ihr gibt) wurde als Dachgesellschaft des Bit-Airports gegründet. Sie sollte die 380 Millionen Euro Investorengeld aufnehmen, die ein anonymer asiatischer Investor angeblich in den früheren US-Militär-Flugplatz in der Eifel stecken wollte. Die Mehrheit der Politiker in Kreistag und Bitburger Stadtrat glaubte an den Plan und ließ Lamparski, den Michael Billen, Aufsichtsratschef der Flugplatz GmbH, im Oktober 2009 als erfolgreichen Geschäftsmann vorgestellt hatte, machen.

Doch das fest zugesagte Startkapital in Höhe von 30 Millionen Euro traf nicht fristgerecht bis Ostern 2012 in Luxemburg ein. Von den 380 Millionen ganz zu schweigen. Lamparski erklärte dies damals mit einer komplexen Geldwäscheprüfung, die sich unerwartet in die Länge ziehe. Bankexperten nannten diese Geschichte unglaubwürdig, da Banken Geld gar nicht über Wochen zurückhalten dürften. Sie vermuteten, dass es die Millionen entweder gar nicht gebe oder dass sie nicht sauber seien. Das Resultat: Der Eifelkreis Bitburg-Prüm und die Stadt Bitburg waren nicht länger bereit, ihre Flugplatzanteile an Lamparski zu verkaufen.

Inzwischen ist die Flugplatz GmbH trotzdem privatisiert. Anstelle eines internationalen Flughafens betreibt sie allerdings einen Verkehrslandeplatz, auf dem statt Frachtfliegern und Chartermaschinen überwiegend Sportflugzeuge starten und landen.

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