Geschält, gesägt und schließlich geschlossen

WOLSFELD. Seit einem Jahr ist das Sägewerk am Ortsrand von Wolsfeld geschlossen. Der Besitzer, die Bitburger Kohl-Bau GmbH, möchte das Gelände verkaufen.

Wirklich einladend ist es nicht, was sich dem Autofahrer bietet, wenn er aus Richtung Bitburg nach Wolsfeld kommt. Erst rechts das Umspannwerk, dann die Tankstelle für Militärfahrzeuge, auf der linken Seite ebenfalls zwei alte, mittlerweile anders genutzte Tankstellen, dazwischen eine provisorische Straßenverengung und schließlich rechts das alte Sägewerk. Gefällte Bäume wurden in diesem Jahr noch keine dort bearbeitet. Ende 2003 wurde das Werk stillgelegt - wer unter der Telefonnummer anruft, die dort auf einem Schild steht, den erwartet am anderen Ende der Leitung ein Besetztzeichen. "Für uns ist klar: Wir betreiben es nicht mehr weiter", heißt es seitens des Bauunternehmens Kohl-Bau, das Eigentümer der Wolsfelder Anlage ist. Es gebe Gespräche mit einigen Käufern, doch wer Interesse an dem Gelände haben könnte, dazu - und zu jeder weiteren Frage - möchte Geschäftsführer Helmut Kohl keine Auskunft mehr geben. Die Gemeinde Wolsfeld ist es jedenfalls nicht. Obwohl: Interessiert sei man schon, aber der Ort könne es sich nicht leisten, sagt Bürgermeister Heinz Junk, der etwas überrascht ist. "Ich habe gar nicht mitbekommen, dass es verkauft werden soll." Doch auch wenn die Gemeinde sich ein Sägewerk nicht leisten kann, so gibt es Überlegungen, wie das Gelände dennoch in das Ortsbild integriert werden könnte. "Wir werden als Schwerpunktgemeinde vom Land unterstützt", sagt Junk, "ab 2005 läuft bei uns ein Dorferneuerungsprogramm." Im Rahmen dessen soll es auch Entwürfe für das Umfeld des Sägewerks geben. "Möglicherweise ein kleines Gewerbegebiet", sagt der Bürgermeister. Das dürfte aber auch davon abhängen, was aus dem Sägewerk wird. 1928 wurde es gebaut, 1989 von Kohl-Bau gekauft, nachdem der vorherige Besitzer nach eigenen Worten Konkurs angemeldet hatte. Seit seiner Entstehung wurde das Werk mit einer Einschnitt-Kapazität von 15 000 Festmetern in mehreren Bauabschnitten erweitert. Ob es noch einen weiteren Bauabschnitt geben wird, scheint derzeit noch offen - möglicherweise einen letzten mit der Abrissbirne. Doch egal was dort passiert: Der Durchgangsverkehr könnte das Sägewerk irgendwann aus dem Auge verlieren. Denn ab 2008 soll die Ortsumgehung kommen.

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