Gesticktes Leben

Rund 40 Zuhörer besuchten die Eröffnung der Ausstellung des 25 Meter langen Erzählteppichs im Eifel-Gymnasium Neuerburg, der unter der Leitung der Insheimer Künstlerin Barbara Beran von ruandischen Stickerinnen in den vergangenen 18 Jahren gefertigt wurde. Anlass der Ausstellung in der Aula des Eifel-Gymnasiums ist die 25-jährige Partnerschaft zwischen Rheinland-Pfalz und Ruanda.

Neuerburg. (red) Zwei Vorträge wurden den Gästen der Ausstellungseröffnung in Neuerburg präsentiert: Zum einen wurde in die Entstehungsgeschichte des Teppichs sowie die Grundidee der Partnerschaftsarbeit eingeführt, zum anderen der Erzählteppich in seinem Formen- und Farbenreichtum sowie seiner Symbolik erläutert. Der die wechselvolle Geschichte der Partnerschaft dokumentierende Teppich versinnbildlicht nicht nur die Höhen und Tiefen der Partnerschaft - so wird auch der Völkermord von 1994 mit seinen weit reichenden Folgen thematisiert -, sondern er ist auch an sich ein Paradebeispiel gelingenden Engagements und "erfolgreicher" Projektarbeit, denn Beran ist es gelungen, ruandischen Witwen, die Kinder haben, den eigenen Broterwerb über die Jahre zu sichern. Der Teppich ist - so die einhellige Meinung aller Anwesenden - mehr als sehenswert. Obwohl das "Gestickte Leben" allein schon durch seine ästhetische Strahlkraft beeindruckt, sind in Bezug auf Deutung und Interpretation des Werks Verständnishilfen wichtig. Hinweise sind auf Tafeln, die unter den vier Teppichteilen hängen, zu lesen. Auch sind ein Buch zum Teppich sowie ein maßstabgetreues Faltblatt erschienen, die im Sekretariat der Schule erworben werden können. Der Abend wurde umrahmt von musikalischen Beiträgen der Schülerinnen Polina Livchits und Laura Jungblut, und nach der Veranstaltung blieben die meisten Gäste noch auf ein Glas Sekt, während im Hintergrund eine Diashow lief, die den letzten Besuch von Schülern, Eltern und Lehrern des Eifel-Gymnasiums an ihrer Partnerschule in Ruanda zeigte.Der Erzählteppich "Gesticktes Leben" wandert im Jubiläumsjahr 2007 durch Rheinland-Pfalz. Zuerst war er im Mainzer Landtag ausgestellt, in Neuerburg ist er noch bis 30. Mai, montags bis freitags von 8 bis 17.30 Uhr zu besichtigen. Der Eintritt ist frei.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort