Glaube direkt vor unserer Haustür

RINGHUSCHEID. (sico) Ab heute ist Saarbrücken fünf Tage lang Zentrum des kirchlichen Geschehens, denn der deutsche Katholikentag macht dort Station. Auch den einen oder anderen Eifler zieht es zur 96. Ausgabe der religiösen Großveranstaltung so wie Oswald Keschtges aus Ringhuscheid. Der 55-Jährige besucht seit Jahren regelmäßig Katholikentage.

Zum ersten Mal nahm Oswald Keschtges auf Einladung seines Schwagers, einem Alexanderpater, am Katholikentag in Düsseldorf teil und kam sofort auf den Geschmack. "Ich war auf Anhieb ganz begeistert von der Größenordnung, den Inhalten und der Vielfältigkeit des Programms." Prägende Eindrücke, die nachhaltig in dem ehemaligen Postangestellten nachschwangen, so dass in den nächsten Jahren Besuche der Katholikentage in Berlin, Karlsruhe, Hamburg und Mainz folgten. Bei seiner siebten Veranstaltung praktisch vor der Eifler Haustür ist Oswald Keschtges erstmals stolzer Besitzer einer Dauerkarte und kann bereits im Vorfeld ohne beruflichen Zeitdruck seinen ganz persönlichen Ablauf planen. Hier haben Besucher jedoch die Qual der Wahl, denn das Programm umfasst querbeet alle Bereiche des Lebens von Expeditionen wie dem Gießen einer Glocke über Meditationen und Chor-Konzerte bis hin zu Gebetskreisen und Diskussionsforen. Seinen eigenen Terminkalender hat der Ringhuscheider schon vornehmlich mit hinterfragenden Veranstaltungen sowohl zu gesellschaftspolitischen Themen, als auch zu religiösen Fragestellungen, gespickt. In diesem Zusammenhang sieht er auch das diesjährige Motto "Gerechtigkeit in Gottes Angesicht" als brisanten Denkanstoß, der die Ansichten jedes einzelnen nachhaltig verändern kann. Ganz verplanen will er seinen Aufenthalt im Saarland jedoch nicht, um sich noch spontan vor Ort überraschen zu lassen und Seminare aussuchen zu können. Über den Tellerrand hinaus schauen

Neben dem vielfältigen Programm sind es natürlich auch die Menschen, die Oswald Keschtges faszinieren: "Ich schaue gern über den Tellerrand hinaus und lerne von Menschen aller Nationen und deren unterschiedlicher Charaktere und Hintergründe. Man gewinnt die Erkenntnis, dass man sich erst eine Meinung bilden kann, wenn man mehrere Aspekte beleuchtet und deren Tragweite erkannt hat." Diese Mischung aus Reflexion und Nachdenklichkeit, besinnlichem Rückzug auf die eigene Person und Gott, sowie den vielfältigen, attraktiven Tagesangeboten macht den wahren Reiz des Katholikentages aus. Auch weniger kirchengebundene Gläubige können mit Sicherheit passende Angebote finden und Denkanstöße mit nach Hause nehmen, davon ist Dauerkartenbesitzer Keschtges überzeugt: "Jede Pfarrei sollte sich Gedanken machen und die Angebote nutzen. Das ist wichtig, um so beflügelt mehr Lebendigkeit in den oftmals festgefahrenen Alltag zu bringen." Ohne Berührungsängste will er sich bis zum Abschlussgottesdienst am Sonntag auf die Katholikentage einlassen und neue Erfahrungen sammeln. Vielleicht trifft er dort ja auch auf den ein oder anderen Bekannten, der sich spontan für einen Besuch in Saarbrücken entschieden hat... SEITE 12

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