Gleiche Masche, gleicher Fluchtweg

SCHÖNECKEN. Drei maskierte Täter haben gestern Morgen die Kreissparkasse Schönecken überfallen und einen fünfstelligen Geldbetrag erbeutet. Anschließend flüchteten sie mit einem goldfarbenen Opel Vectra in Richtung Hersdorf. Es war bereits der zweite Überfall auf die Bank in sechs Monaten.

 Einsatzbesprechung in Schönecken: Die Polizeibeamten teilen die Region in Sektoren auf und starten teamweise zur Fahndung nach den drei Bankräubern. Die einzig gute Nachricht zu diesem Zeitpunkt: Niemand wurde verletzt.Foto: Fritz-Peter Linden

Einsatzbesprechung in Schönecken: Die Polizeibeamten teilen die Region in Sektoren auf und starten teamweise zur Fahndung nach den drei Bankräubern. Die einzig gute Nachricht zu diesem Zeitpunkt: Niemand wurde verletzt.Foto: Fritz-Peter Linden

Es istkurz nach neun, die Sparkasse hat gerade geöffnet, als die dreiMänner den Schalterraum betreten. Über ihre Gesichter haben sieStrumpfmasken gezogen. Ein Täter lotst mit vorgehaltener Pistoleeine der Bankangestellten in den Tresorraum und lässt sich dortdas Geld aushändigen. Die vier Kollegen der Frau werden von denKomplizen in Schach gehalten. Die Maskierten - alle sprechendeutsch mit osteuropäischem Akzent - packen ihre Beute in einehelle Stofftasche und flüchten zunächst zu Fuß. Dann steigen siein einen goldenen Opel Vectra und entkommen in Richtung Hersdorf.Rund 20 Minuten später treffen die ersten Fahnder derKriminalpolizei am Tatort ein und nehmen die Ermittlungen auf. Parallelen zu den Herbst-Überfällen

Die meisten Schönecker Bürger haben den Überfall noch nicht mitbekommen: Kopfschüttelnd stehen einige vor dem verschlossenen Eingang ihrer Sparkasse und lesen den handgeschriebenen Zettel, der an der Glastür klebt: Vorübergehend geschlossen. "Et jett hock neist", scherzt einer.

Kurz darauf wechselt ein Bankangestellter den Zettel aus. Jetzt heißt es in Druckschrift: Wegen Überfall geschlossen. "Mein Gott - schon wieder", entfährt es einer verhinderten Kundin. "Immer wieder diese Überfälle in der Eifel", schimpft ein anderer. "Die sagen doch schon ,Hallo, wir sind wieder da'. Ich kann nicht verstehen, dass man die nicht kriegt."

"Vor zwei Wochen, als das in Bleialf passiert ist, habe ich zu meiner Frau gesagt: Das hat so gut geklappt, jetzt kommen sie bestimmt bald wieder zu uns", sagt ein Nachbar. Nicht nur das: Bereits im vergangenen Herbst wurden beide Banken ebenfalls überfallen, damals nur in umgekehrter Reihenfolge: Schönecken am 11. Oktober, die Bleialfer Raiffeisenbank am 25. (der TV berichtete).

Immer mehr Beamte aus Prüm, Daun und Trier melden sich beim Einsatzleiter, dem Prümer Hauptkommissar Rainer Barzen. Über dem Dorf kreist ein Helikopter. Um 9.50 Uhr kommt die Meldung: Im saarländischen Mettlach wurde ein goldener Vectra gestohlen. Kennzeichen: MZG-N 255. "Ich gehe davon aus, dass wir das Fluchtfahrzeug bald finden", sagt der Prümer Kommissar Richard Zeimetz. Erfahrungsgemäß stehe irgendwo im Wald ein zweites Fluchtauto. Weitere Parallele zum Herbst-Überfall: Auch damals war ein (silberner) gestohlener Opel Vectra aus dem Saarland im Spiel, die beiden Täter hatten ebenfalls einen osteuropäischen Zungenschlag.

"Nehmt euch auf jeden Fall die Feldwege vor", rät Zeimetz seinen Kollegen. Und Rainer Barzen nimmt einen weiteren Funkspruch entgegen: "Wir konnten den Weg des Fluchtfahrzeugs bis zur Ortslage Hersdorf nachverfolgen. Ab da verliert sich die Spur."

Der erste Täter hat eine stämmige Statur und war dunkel gekleidet. Ein weiterer trug eine blaue Jeansjacke und eine ebenfalls blaue Jeanshose. Der Dritte wird als sehr kräftig beschrieben. Er trug ebenfalls dunkle Kleidung. Hinweise an die Kriminalpolizei Trier unter Telefon 0651/97792290 oder an jede andere Dienststelle.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort