Glückliche Tiere geben mehr Milch

ROMMERSHEIM. (vb) Großer Erfolg für den Rommersheimer Landwirt Peter Meutes: Sein Betrieb hat den Landeswettbewerb für tiergerechte Haltung in der Kategorie Kälber- und Färsenhaltung gewonnen.

 Der Bauer und das liebe Vieh: Peter Meutes sorgt dafür, dass die Tiere sich auf seinem Hof wohlfühlen.Foto: Volker Blindert

Der Bauer und das liebe Vieh: Peter Meutes sorgt dafür, dass die Tiere sich auf seinem Hof wohlfühlen.Foto: Volker Blindert

Ganzvorsichtig nähern sich die jungen Kälber ihrem Futter. Ein Blicknach links, einer nach rechts - und los geht\\'s. Vorsichtignehmen sie mit der Zunge Kontakt zum Futter auf und lassen essich schmecken. Man sieht, dass sich die Tiere wohlfühlen. Landwirt Peter Meutes nimmt das mit Genugtuung zur Kenntnis. Er setzt viel Energie in seinen Betrieb und findet für seine Leistungen auch Anerkennung. Den Landeswettbewerb für tiergerechte Haltung entschied er in der Kategorie Kälber- und Färsenhaltung klar für sich. Verdienter Lohn: 2000 Euro und Glückwünsche von Staatssekretär Günter Eymael. Am Donnerstag wurde Meutes beim Vieh- und Fleischtag in Neumühle bei Kaiserslautern ausgezeichnet (der TV berichtete). Schon sein dritter Erfolg nach dem ersten Platz beim Landeswettbewerb für tiergerechte Haltung in der Kategorie Milchkühe im Jahr 2000 und dem dritten Platz beim Bundeswettbewerb "Zukunftsorientierte Stallanlagen im Außenbereich".

Was unterscheidet den Siegerbetrieb von den übrigen Teilnehmern? Meutes: "Vom Kalb bis zu Milchkuh bieten wir optimale Bedingungen. Eine tiergerechte Haltung erfordert Luft, Licht, ein weiches Liegebett aus Stroh oder Sägemehl, viel Platz, Sauberkeit, Hygiene und einen guten Gesundheitszustand der Tiere. Das alles finden die Tiere hier. Wenn es den Tieren gut geht, hat man Erfolge."

Nackte Zahlen belegen diese Aussage. Erwirtschaftet der durchschnittliche Betrieb in Rheinland-Pfalz pro Jahr und Kuh rund 6500 Liter Milch, sind es bei Meutes 11 000 Liter. Und das hat nichts mit Massentierhaltung oder dergleichen zu tun. Im Gegenteil. Bei Meutes steht das Wohlbefinden der Tiere im Vordergrund. "Nur von gesunden und glücklichen Tieren kann eine solche Leistung kommen", erklärt der preisgekrönte Landwirt.

Damit es seinen Tieren so richtig gut geht, scheut der Rommersheimer keine Mühen. Er bewirtschaftet 130 Hektar Land. An die 140 Jungtiere, 115 Milchkühe und 20 Zuchtbullen verfüttert er zu 90 Prozent selbst angebautes Futter. Alles in allem Bedingungen, die die Kommission des Landeswettbewerbes restlos überzeugten.

Dass Meutes seinen Hof vorbildlich führt, hat sich indes nicht nur in Fachkreisen herumgesprochen. Auch Schulklassen besuchen zum praxisnahen Unterricht regelmäßig den Betrieb und bekommen alles von A bis Z erklärt. Selbst die "Sendung mit der Maus" war schon für eine Reportage zu Gast.

Für Meutes, den seine Familie und ein Auszubildender tatkräftig unterstützen, steht der Spaß im Vordergrund. Spaß an der Arbeit im traditionsreichen Familienbetrieb, der seine Einnahmen vor allem durch Milchverkauf und zu einem Bruchteil durch Zuchttierverkäufe erwirtschaftet. Das Fazit des Bauern: "Die Wettbewerbe sind ein Anreiz, weiter in tiergerechte Haltung zu investieren. Wir hoffen, dass die EU die Milchpreise nicht herunter drückt."

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