Gotteshaus wird zur Baustelle - Kirchengemeinde Speicher lässt Gebäude für 1,2 Millionen Euro sanieren

Speicher · Die Fugen der Fassade sind ausgehöhlt, das Schieferdach löchrig, und das Kreuz auf der Turmspitze verwittert: Die Pfarrkirche St. Philippus und Jakobus in Speicher wird saniert.

 Gerüstbau zu Speicher: Zweieinhalb Monate dauerte der Aufbau des 68 Meter hohen Baugerüsts. TV-Foto: Christian Moeris

Gerüstbau zu Speicher: Zweieinhalb Monate dauerte der Aufbau des 68 Meter hohen Baugerüsts. TV-Foto: Christian Moeris

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Speicher. In einsamer Höhe dreht sich der Wetterhahn auf dem Glockenturm der Speicherer Pfarrkirche St. Philippus und Jakobus. Doch neuerdings hat er dort oben Gesellschaft: Denn nach zweieinhalb Monaten sind die Arbeiter, die den Turm und die gesamte Pfarrkirche St. Philippus und Jakobus in Speicher eingerüstet haben, ganz oben in 68 Metern Höhe angekommen. "Allein das war ein riesiger Kraftaufwand", sagt Rudolf Becker, stellvertretender Vorsitzender des Verwaltungsrats der katholischen Kirchengemeinde Speicher.

Sanierung: Doch nun kann die Sanierung der 117 Jahre alten Kirche losgehen. Und da ist einiges zu tun, wie Stephan Gerber, Pastor der Pfarreiengemeinschaft Speicher, erklärt.

Fassade: "Die Außenhülle ist stark sanierungsbedürftig, Fugen der Sandsteinfassade sind teilweise ausgebrochen. Dadurch tritt Wasser ein und schädigt das Mauerwek." Die Sandsteinfassade des Gotteshauses werde im Rahmen der Bauarbeiten zudem komplett gereinigt, sagt Gerber.

Dach: Insbesondere müsse das brüchige Schieferdach erneuert werden, sagt Gerber, über das bei Regenfällen ebenfalls Wasser ins Mauerwerk eindringe. Lediglich die linke Seite des Hauptschiffs bleibe unberührt, da sie vor 25 Jahren saniert worden sei. Auch am Gebälk unter dem Dach gibt es Handlungsbedarf: "Dort müssen statische Sanierungsmaßnahmen durchgeführt werden, weil sich die Dächer der Seitenschiffe gesenkt haben", erklärt Gerber. Becker ergänzt: "Die Standsicherheit der Kirche sei jedoch nicht beeinträchtigt."

Turm: Der Aufstieg bis in die Turmspitze, wo derzeit nur eine Leiter hochführt, muss dem Stand der Technik angepasst und dehalb erneuert werden. "Künftig wird dort eine Holztreppe hochführen und erst ab dort, wo die Glocken schwingen, eine nach hinten abgesicherte Leiter bis in die Turmspitze führen. Auch das vier Meter hohe Metallkreuz, samt Kugel und Wetterhahn, ist verwittert und müssen instandgesetzt werden.

Kosten: 1,2 Millionen Euro kostet die Kirchengemeinde Speicher die Sanierung des Gebäudes. Davon übernimmt das Bistum mit 768 000 Euro rund 60 Prozent der Kosten. Die Pfarrgemeinde könne einen kleinen Teil der Baumaßnahme zwar mit einer Rückstellung begleichen, doch der Großteil müsse über Spenden zusammenkommen, sagt Becker. Pfarrer Stephan Gerber bittet deshalb "alle Gläubigen unserer Pfarrgemeinde, aber auch alle Besucher und Freunde des Speicherer Gotteshauses tatkräftig mitzuhelfen. Ich empfehle Ihnen die Kollekte am ersten Sonntag im Monat." Die Kirchengemeinde nehme auch gerne Einzelspenden sowie regelmäßige Spenden mit Einzugsermächtigung entgegen. Becker: "Wir hoffen, dass die Kirchenmitglieder helfen, unsere schöne Pfarrkirche zu erhalten."

Gottesdienste: Die Arbeiten am Gebäude, die nur Werktags vonstatten gehen, berühren den Gottesdienst, der jeden Sonntag um 10.30 Uhr in der Pfarrkirche gefeiert wird, nicht. Auch während der Durchführung weiterer kirchlicher Gottesdienste, wie Beerdigungen sollen die Bauarbeiten pausieren.

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