Grüne Visionen für den ländlichen Raum

Ernste Themen, klare Antworten: Auf ihrer Wahlkampf-Tour durch die Eifel nimmt sich Ulrike Höfken vor allem Zeit für Gespräche mit den Menschen. Sie trifft sich mit Bürgerinitiativen und lädt zu Treffen mit Fachleute ein. So auch in Bitburg, wo die B 51 im Blickfeld lag.

 Mission mit Sonnenblumen: Seit einem guten Monat ist Ulrike Höfken auf Wahlkampftour unterwegs mit ihrem weißen VW-Bus. TV-Foto: Dagmar Schommer

Mission mit Sonnenblumen: Seit einem guten Monat ist Ulrike Höfken auf Wahlkampftour unterwegs mit ihrem weißen VW-Bus. TV-Foto: Dagmar Schommer

Bitburg. Treffpunkt Bundesstraße: In der Verkehrspolitik ist nach Meinung von Ulrike Höfken längst ein Umdenken angesagt. Das bestätigt auch der Verkehrsexperte der Grünen, Michael Cramer, der die Bundestagsabgeordnete in die Eifel begleitet. Vier Wahlwerbebanner stehen entlang der B 51 auf Höhe der Abfahrt zum Flugplatz Bitburg - es ist der erste Termin für diesen Tag. Seit einem guten Monat ist Ulrike Höfken unterwegs mit ihrem weißen VW-Bus, den leuchtende Sonnenblumen auf grünem Grund zieren und der mit "Jobs, Jobs, Jobs" für Umwelttechnologie und erneuerbare Energien wirbt. Zu den Gesprächen auf ihren Touren lädt Ulrike Höfken auch Experten ein - so wie an diesem Morgen an der B 51 beispielsweise Cramer.

"Es ist eine Fehlplanung, Steuergelder für eine Autobahn wie die A 60 zu verbrauchen, die dann nicht genutzt wird", sagt Cramer. In der Diskussion mit zwei Vertretern der Bürgerinitiative "Mehr Sicherheit für die B 51" spricht Höfken eine Maut für die Bundesstraße an. In dieser Angelegenheit habe sie bereits an die Landesregierung geschrieben. "Doch eine Nachfrage bei Bundesverkehrsminister Tiefensee ergab, dass das Land keinen Antrag auf Bemautung der B 51 gestellt hat", sagt Höfken. Ein Ziel der Grünen ist die Verlagerung des Verkehrs auf die Schiene. Auch der öffentliche Nahverkehr solle gestärkt werden. "In dem Maße, in dem wir älter werden, sind wir auf Alternativen zum Privat-PKW angewiesen. Gerade hier auf dem Land", sagt Höfken.

Die Existenznöte der Milchviehbetriebe gehen der agrarpolitischen Sprecherin besonders nah: "Ich kämpfe für eine bäuerliche Landwirtschaft. Ich will nicht, dass das industrialisiert wird." Nicht aus romantischen Gründen, wie sie betont. Sondern ihr geht es um die heimische Produktion gesunder Nahrungsmittel, kurze Transport-Wege, eine ökologisch sinnvolle und ethisch vertretbare Landwirtschaft sowie Landschafts- und Kulturpflege. Es könne doch nicht sein, dass Krabben in Skandinavien gefangen und nach Marokko zum Pulen gefahren werden, um dann um die halbe Welt zu reisen, bevor sie den Ort erreichen, wo sie verzehrt werden.

Weiter geht's zu einem Treffen mit einer Bürgerinitiative in Olk, die gegen einen dort geplanten Mega-Steinbruch kämpft. "Wir wollen unbedingt das Bergrecht ändern", sagt Höfken, die sich auf ihrer Wahlkampf-Tour gerne für Bürgerinitiativen Zeit nimmt. Ihr Tag endet wieder in Bitburg, wo sie sich mit der "Initiative Bürger-Solarkraftwerk" trifft. Lange Tage mit vielen Begegnungen.EXTRA Wahlkreis Bitburg: Der Wahlkreis 203 umfasst den Eifelkreis Bitburg-Prüm, den Vulkaneifelkreis, die Stadt Wittlich sowie die Verbandsgemeinden Kröv-Bausendorf, Manderscheid und Wittlich-Land.EXTRA Ulrike Höfken macht ihre Position zu den drei Themen Rente, Arbeit und Gesundheit wie folgt deutlich: Rente: Wir wollen eine staatlich garantierte Rente, um Altersarmut zu vermeiden und ein stabiles Rentensystem, das die nächste Generation und die jetzigen Arbeitnehmer bezahlen können. Arbeit: Statt 100 Milliarden Euro pro Jahr für den Import von Kohle, Gas, Öl und Uran auszugeben, wollen wir mit erneuerbaren Energien, moderner Umwelttechnologie, Investitionen in Bildung, Gesundheit, Pflege und Landwirtschaft eine Million neue Jobs schaffen und regionale Wertschöpfung erzeugen. Gesundheit: Nur eine Bürgerversicherung für Gesundheit und Pflege kann in Zukunft eine gute und gerechte Versorgung von Alt und Jung gewährleisten, denn wir lehnen eine Privatisierung, wie sie CDU und FDP vorhaben, entschieden ab. (scho)

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