Grenzenlos gemeinsam

BERLIN. Da kam zusammen, was zusammen gehört. Bei der Internationalen Tourismus-Börse in Berlin (ITB) präsentierten sich der rheinland-pfälzische und der nordrhein-westfälische Teil der Eifel erstmals an einem gemeinsamen Stand. In die Saison 2004 gehen die fusionierten Fremdenverkehrs-Strategen aus Prüm und Bad Münstereifel mit Optimismus.

"Es gibt keinen Grund, nicht optimistisch zu sein", sagt Klaus Schäfer, Geschäftsführer der Eifel-Tourismus GmbH (ET) und fügt ein "So wie letztes Jahr wird es ja hoffentlich nicht wieder kommen" hinzu. 2003 machte eine große allgemeine Verunsicherung - Sars, Golfkrieg und Wirtschaftsflaute lassen grüßen - einen Strich durch die Rechnung. "Die ersten fünf Monate waren schlichtweg eine Katastrophe. Da lief fast nichts ", resümiert der 43-Jährige.Mehr ausländische Gäste im vergangenen Jahr

Und vom "Super-Sommer" profitierte die Urlaubs-Großregion Eifel nur mit Abstrichen: "Da die Sommerferien in Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und im Saarland fast zeitgleich lagen, fehlten uns 15 potenzielle Urlaubstage." Dennoch kam wenigstens der rheinland-pfälzische Teil der Eifel - zwei Drittel des Gesamtgebiets - unterm Strich mit einem blauen Auge davon. Zwar buchten im Vergleich zum Vorjahr 1,2 Prozent weniger Gäste (786 000) die 650 Unterkünfte, aber sie blieben länger: Knapp 3,2 Millionen Übernachtungen bedeuten ein Plus von 1,3 Prozent. Die NRW-Eifel hingegen erlitt drastische Einbrüche: 391 000 Gäste sind 7,4 Prozent weniger, 1,12 Millionen Übernachtungen entsprechen einem Minus von 5,8 Prozent. Ohne Urlauber aus den Benelux-Ländern sowie Frankreich und Dänemark sähe es für 2003 finster aus. Schäfer: "Glücklicherweise hat die Zahl ausländischer Gäste überproportional zugenommen." Deren bevorzugte Ziele waren die Ferienparks (Gunderath, Stadtkyll, Gerolstein, Daun, Bitburg-Biersdorf, Kronenburger See). Für 2004 macht ET-Chef Schäfer gleich mehrere Lichtblicke aus. Zum einen können die Ende 2002 zur ET zusammengeschlossenen ehemaligen Regional-Agenturen in Prüm und Bad Münstereifel erstmals die Früchte der Fusion ernten: "In die neue Saison gehen wir mit gemeinsam erarbeiteten Konzepten. Themen-Schwerpunkte sind der Masterplan Nationalpark Eifel, die Qualitätsoffensive mit den Produkten der Marke ‚Eifel' und Qualifizierungsmaßnahmen für Kleinbetriebe bis 15 Betten sowie die neuen Angebote für Motorradfahrer in der Eifel. Wir werden in allen Facetten als Einheit auftreten." Diesen Anspruch unterstreicht der erste gemeinsame Ferienkatalog "Eifel 2004", den Helmut Etschenberg (Vorsitzender der Eifel-Touristik Agentur NRW), und Werner Klöckner (ET-Aufsichtsrats-Chef) auf der gestern zu Ende gegangen ITB vorstellten. Alles in einem Heft: die Talsperren im Norden, der Geo-Tourismus im Süden, Biken sowie "grenzenloses" Wandern und Radfahren bis in die Ardennen. Apropos Belgien: Neue Plattform der Zusammenarbeit ist die Ende 2003 gegründete Europäische Wirtschaftliche Interessenvereinigung (EWIV) Eifel-Ardennen Marketing. Klaus Schäfers Optimismus beruht nicht zuletzt auf der "großen Leistungsbereitschaft kleiner Betriebe, die sich über Seminare im Sinne der Urlaubsregion weiter qualifizieren. Dieses Engagement mit Weitblick macht mich stolz".

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