Große Flocken, glatte Straßen

Besonders im nördlichen Kreisgebiet hat kräftiger Schneefall am Mittwoch für Behinderungen gesorgt: querstehende LKW, umgestürzte Bäume und zahllose Autos, deren Fahrt im Straßengraben endete. Das Problem: Immer noch fahren viele ohne Winterreifen. Ernsthaft verletzt wurde zum Glück niemand.

Bitburg/Prüm. (kah/fpl/mc/vog) Mit Ausnahme weniger Täler war die Eifel gestern winterlich weiß. Und mag dies auch zur Adventszeit ein noch so schöner Anblick sein - für viele Menschen hat es zu Problemen geführt: Unfälle, Staus, Verspätungen.

Stellenweise lag der Schnee so hoch, dass selbst die Räumfahrzeuge ihre Mühe hatten. Besonders betroffen war der Norden des Eifelkreises. So gab es laut Polizei über einen längeren Zeitraum hinweg auf der B 51 nördlich von Prüm kein Durchkommen mehr: Zwischen Olzheim und Reuth waren im Laufe des Vormittags mehrere LKW in den Graben gerutscht und blockierten die Fahrbahn.

Zwischen Olzheim und Prüm mussten sich die Autofahrer ohnehin auf langes Warten einrichten - nicht nur wegen des Wetters und liegen gebliebener Fahrzeuge: An der Anschlussstelle Olzheim ist noch immer eine baustellenbedingte Umleitung eingerichtet. Alle Fahrzeuge Richtung Süden wurden von dort durch die Prümer Innenstadt geleitet, in der es phasenweise sehr eng wurde. Für manche zu eng: Auf einer Steigung am "Umweg" in Prüm rutschte zur Mittagszeit ein leerer Silosattelzug in einen entgegenkommenden Linienbus. In dem Bus saßen fünf Kinder der Bertrada-Grundschule Prüm, die zum Glück unverletzt blieben. Beide Fahrzeuge verkeilten sich derart, dass die Freiwillige Feuerwehr Prüm den Unterfahrschutz des Sattelaufliegers abtrennen musste, ehe eine Weiterfahrt möglich war. Die Kinder wurden von einem Lehrer der nahe gelegenen Schule abgeholt. Über diesen Umstand waren sie laut Polizei "nicht erfreut, weil sie viel lieber der Feuerwehr und der Polizei zugeschaut hätten": Der Umweg blieb für etwa eine Stunde komplett gesperrt.

Auch die B 421 zwischen Kronenburg und der belgischen Grenze war zeitweise durch mehrere am Berg gescheiterte Laster blockiert. An anderen Stellen wurde der Verkehr durch umgestürzte Bäume behindert.

Zu den zahlreichen Menschen, die im Laufe des verschneiten Mittwochs mit ihren Autos im Straßengraben landeten oder im Schnee stecken blieben, gehörten laut Ingo Beck von der TV-Logistik auch mehrere Zeitungsausträger, weshalb der TV in verschiedenen Orten erst später als gewohnt zugestellt werden konnte. Abgesehen von einzelnen Rutschpartien, gab es im Süden des Eifelkreises jedoch keine größeren Behinderungen. "Zum Glück ist soweit alles glimpflich verlaufen", sagt Frank Kerner von der Polizeiinspektion Prüm. Für das größte Problem hält er, dass viele LKW- und PKW-Fahrer trotz der eindeutig winterlichen Witterung keine Winterreifen montiert hatten.

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Meinung

Unverantwortlich

Der Winter ist nicht erst seit gestern da, und trotzdem fahren da draußen noch Menschen mit Sommerreifen rum. Das ist leichtsinnig, denn die Fahrt kann schnell im Straßengraben enden. Und es ist unverantwortlich. Denn sie könnte es auch auf der Gegenfahrbahn. Wer bei diesem Wetter ohne Winterreifen fährt, gefährdet nicht nur sich selbst, sondern auch andere. Also bitte: drauf mit den Dingern! Ist doch nicht so schwer. k.hammermann@volksfreund.de

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