Große Mausohren und die Schneise im Wald

Im kommenden Sommer soll mit dem Ausbau der B 51 zwischen Meilbrück und Helenenberg begonnen werden. Im Rahmen einer Informations-Veranstaltung wurden Bewohner und Landwirte der benachbarten Gemeinden über den aktuellen Stand der Planungen informiert.

Meilbrück. Ein Blick aus dem Fenster genügt: Stoßstange an Stoßstange rattert draußen der allabendliche Misch aus Feierabend- und Fernverkehr in beide Richtungen. "Ziel der Gesamtmaßnahme ist es ja, die ,Bitburger' irgendwann als Kraftfahrstraße zu widmen", sagt Franz Peters vom Landesbetrieb Mobilität (LBM) Trier, der an diesem Abend in Meilbrück abgebogen ist, um dort in der Gaststätte die rund 50 anwesenden Bürger über das zu informieren, womit im Sommer begonnen werden soll: der Ausbau der B 51 zwischen Meilbrück und Helenenberg. Und das begrüßen längst nicht alle. Denn mit dem mehrspurigen Ausbau verschwinden einige der bisherigen Anschlussstellen nach Idesheim, Idenheim, Gilzem und Meckel. Was aber vor allem Waldbesitzer auf Meckeler Seite stört, ist der ebenfalls geplante Wirtschaftsweg, der parallel zur Bundesstraße durch den Wald verlaufen soll. "In Meckel will kein Mensch diesen Weg haben", sagt ein Anwohner, der sich zudem darüber ärgert, dass dieser Weg durch den Wald und nicht unmittelbar neben der B 51 verlaufen soll. Andere äußern ihren Unmut ebenfalls und wundern sich darüber, über das Vorhaben nicht im Vorfeld entsprechend informiert worden zu sein."Die Maßnahme ist öffentlich bekannt gemacht worden und lag zur Einsicht aus", erklärt hingegen Peters und verweist darauf, dass es bei einem Verfahren dieser Art nicht üblich sei, dass die davon betroffenen Waldbesitzer einzeln und schriftlich zur Stellungnahme gebeten würden. Und auch die Ansicht, dass durch die neue 7,50 Meter breite Wegschneise im Wald die umliegenden Bäume bei Stürmen weitaus anfälliger seien als jetzt, will Peters nicht teilen. "Wir schließen Windbruch zwar nicht aus, aber dadurch, dass das Kronendach über dem Weg geschlossen bleibt, ist die Gefahr geringer", sagt er. Und dass der Wirtschaftsweg, der zukünftig die landwirtschaftlichen Fahrzeuge von der Bundesstraße fernhalten soll, nicht unmittelbar neben der B 51 geplant sei, liege daran, dass dafür ebenfalls Bäume gefällt werden müssten, erklärt der LBM-Mitarbeiter, "und die Schneise entlang der B 51 dann so breit wäre wie bei einer Autobahn".Letzteres würde unter Umständen die Fledermäuse davon abhalten, die Bundesstraße dann noch zu überqueren. Doch das weiß keiner so genau. Und weil dem so ist, möchte der Landesbetrieb Mobilität dies im Rahmen der Baumaßnahme erforschen (der TV berichtete). Deshalb ist auch die Trierer Landschaftsökologin Birgit Gessner in Meilbrück anwesend, um über Bechstein-, Wimper- und Fransenfledermäuse sowie Kleine Bartfledermäuse und Große Mausohren zu berichten, die in einer ersten Forschungsphase bereits auf beiden Seiten der B 51 gesichtet, gefangen, erfasst und markiert wurden. Denn während beispielsweise die Menschen aus Gilzem zukünftig unter der B 51 durchfahren, um nach Idesheim zu kommen, gibt es derzeit keine Erkenntnisse darüber, ob Fledermäuse Verkehrsstraßen überfliegen. Möglicherweise nutzen auch sie lieber die Unterführungen.

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