Großes soll kommen

40 Frachtflugzeuge pro Woche, 2,5 Millionen Passagiere im Jahr und 2000 Arbeitsplätze - Der frisch in die Flugplatz Bitburg GmbH eingestiegene Unternehmer Frank Lamparski hat Großes mit der ehemaligen Airbase in Bitburg vor.

 Eine Boeing 747: Solche Flugzeuge sollen schon bald regelmäßig in Bitburg landen. Foto: iStock

Eine Boeing 747: Solche Flugzeuge sollen schon bald regelmäßig in Bitburg landen. Foto: iStock

Bitburg. Ein neuer Gesellschafter ist in die Flugplatz Bitburg GmbH eingestiegen, und er hat ehrgeizige Pläne. Der luxemburgische Projektentwickler Frank Lamparski will mithilfe einer Investorengruppe mehrere Hundert Millionen Euro investieren, um den Bitburger Flugplatz in den kommenden 15 Jahren so auszubauen, dass er, was Größe, Struktur und Arbeitsplätze angeht, dem Luxemburger Flughafen Findel ähnelt. Lamparskis Pläne gliedern sich in vier Phasen:

Phase 1, 18 Monate: Als Erstes will die aus mehreren Unternehmen bestehende Entwicklungsgruppe, an deren Kopf der Diplom-Ingenieur Frank Lamparski steht, dafür sorgen, dass die Infrastruktur stimmt. Sie wollen das Rollfeld und die Taxiways auf Schwachstellen untersuchen und ausbessern. Ein weiterer wichtiger Schritt soll die Umsetzung des Instrumentenlandesystems sein - als Vor aussetzung dafür, dass große Maschinen starten und landen können. Zudem laufen Gespräche mit einem Flugzeughersteller, der laut Lamparski großes Interesse hat, sich in Bitburg anzusiedeln. Dessen Flugzeugwerkstatt soll später auch für die in Bitburg landenden Cargo- und Passagierflugzeuge da sein.

Phase 2, drei Jahre: In der zweiten Phase soll im Shelterbereich B hinter dem Tower eine 11 000 Quadratmeter große Cargo-Halle entstehen, an der vier Boeing 747 gleichzeitig be- oder entladen werden können. Lamparski beruft sich auf Studien, denen zufolge sich der Flugverkehr bis 2020 verdoppeln wird. Jener aus dem asiatischen Pazifikraum, aus Indien, Russland oder Brasilien sogar verdreifachen. Gerade diesen Raum hat der Planer im Blick. Insbesondere in China gebe es einen riesigen Bedarf für europäische und deutsche Produkte. Lamparski, der auch ein Projektentwicklungsbüro in China betreibt, sagt, er habe bereits Kontakt mit vier asiatischen Cargo-Airlines aufgenommen, die alle Interesse hätten, Bitburg als Umschlagplatz zu nutzen. Er rechnet damit, dass in drei Jahren 40 Frachtflugzeuge pro Woche in Bitburg starten und landen.

Dadurch werde es jedoch zu keiner großen Lärmbelästigung kommen, sagt der Planer.

Phase 3, fünf Jahre: Bis 2015 will Lamparski den Bitburger Flugplatz zu einem Passagierflughafen ausbauen, der mit kleinen Maschinen hauptsächlich neue EU-Länder im Osten anfliegt. Er geht davon aus, dass in fünf Jahren Bedarf für solche Flüge besteht. Der geplante Terminal soll 16 000 Quadratmeter groß sein und maximal 2,5 Millionen Passagiere im Jahr abfertigen. Auch hier gebe es bereits Kontakte.

Phase 4, 15 Jahre: In der letzten Phase soll der Flughafen an die Schiene angeschlossen werden, um Waren günstiger als mit dem LKW weitertransportieren zu können. Läuft das Cargo-Geschäft gut, könnte zudem eine zweite, gleichgroße Cargo-Halle gebaut werden. "Nach 15 Jahren soll der Ausbau perfekt sein", sagt Lamparski. Dann habe der Flughafen das Maximum an Verkehr erreicht.

Arbeitsplätze: "Wir gehen davon aus, dass in den ersten drei Jahren 200 Arbeitsplätze auf dem Flugplatz entstehen und 600 in Firmen, die sich ringsum ansiedeln", sagt der Projektplaner. Nach 15 Jahren soll der "Bit-Airport" 2000 Menschen Arbeit bieten.

Investitionen: Mehrere Hundert Millionen Euro sollen in den kommenden 15 Jahren investiert werden. Durch die Krise gebe es viel freies Kapital, sagt Lamparski. Diejenigen, die in das Flugplatzprojekt investieren wollen, hätten insgesamt sogar 1,2 Milliarden Euro zur Verfügung. Öffentliche Mittel seien nicht nötig.

Die Projektplaner: Der 44-jährige Diplom-Ingenieur Frank Lamparski betreibt unter seinem Namen in Luxemburg und China Projektplanungsbüros. Zudem arbeitet er beim luxemburgischen Ingenieur-Büro "Stintec", das im Auftrag von Staat und Industrie große Straßenbau- und Landerschließungsprojekte leitet. Diese Unternehmen beteiligen sich an dem Flugplatz-Projekt ebenso wie das luxemburgische Architekturbüro Ballini Pitt & Partners, das sich um die Flughafengestaltung kümmert. Die Planung läuft bereits seit einem halben Jahr.

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