Großer Schrecken, kleine Beute

BLEIALF. Die Bleialfer Filiale der Raiffeisenbank Westeifel ist am Montagmorgen erneut überfallen worden. Die drei maskierten Gangster flüchteten anschließend mit geringer Beute in Richtung Belgien.

"Wegen Überfall geschlossen" - das handgeschriebene Schild am Eingang zur Bankfiliale ist offenbar nicht auffällig genug: Immer wieder müssen die Polizeibeamten Kunden vom Betreten des Gebäudes abhalten. "Da können sie jetzt nicht rein!" Das ändert sich erst, als die Kollegen aus Trier eintreffen und ein rotes Absperrband am Eingang befestigen. Wieder ein Trio, wieder Bleialf: Drei Maskierte haben am Montagmorgen, fast genau ein Jahr nach dem bislang jüngsten Coup, die Raiffeisen-Filiale des Schneifelorts überfallen. Gegen 8.30 Uhr hatten zwei von ihnen die Tür zum Nebeneingang aufgebrochen. Von dort stürmten sie in den Schalterraum und verlangten mit vorgehaltener Schusswaffe Bargeld. Ein Angestellter musste den Tresor öffnen, während die anderen gezwungen wurden, sich auf den Boden zu legen. Trotz radikaler Vorgehensweise: Die Beute scheint gering zu sein, von einem "minimalen Betrag" spricht Josef Junk, stellvertretender Leiter der Polizei-Inspektion Prüm. Später werden "mehrere tausend Euro" gemeldet. Die Gangster flüchteten anschließend in einem dunklen Ford Focus. Die Kennzeichen (AC - RA 72) hatten sie Ende Februar in Belgien von einem anderen Auto abmontiert. Die Polizei alarmiert sofort die belgischen Kollegen und startet eine Großfahndung, rund 50 Beamte machen sich auf die Suche. Auch ein Hubschrauber kreist über der Schneifel. Gegen 16 Uhr dann die Meldung: Der Fluchtwagen ist gefunden, die Räuber haben ihn an einem Friedhof bei St. Vith abgestellt."Das ist schon das dritte oder vierte Mal..."

Egal, wie gering die Beute diesmal sein mag: Der Schrecken bei den Bankangestellten ist genau so groß wie bei den bisherigen Überfällen. "Das ist jetzt schon das dritte oder vierte Mal", sagt Franz Mereien von der Kripo Prüm. "Die Leute sind geschockt", berichtet Josef Junk, "einige von ihnen werden mehrfach betroffen sein. Entsprechend ist die psychische Verfassung." Zur Betreuung der Angestellten haben die Ermittler einen Psychologen angefordert. Ein Täter ist etwa 1, 80 Meter groß und kräftig gebaut. Kleidung: blaue Jeanshose mit verstärktem Knieteil und eine dunkle, hüftlange Wolljacke. Er sprach deutsch mit starkem orteuropäischen Akzent. Sein Komplize ist etwa gleich groß und untersetzt. Er trug blaue Jeans, eine dunkle Jacke und dunkle, geschnürte Lederschuhe. Auch er sprach mit starkem osteuropäischen Akzent. Die Kripo bittet alle Zeugen um Mithilfe und Hinweise unter Telefon 0651/9779-2290 oder -2114 (Trier) sowie 06551/9420 (Prüm). Hinweise nimmt auch jede andere Dienststelle entgegen.

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