"Habe das noch gar nicht realisiert"

Gelöst schlendert der frischgebackene Bürgermeister Joachim Kandels einen Tag nach der Wahl durch Bitburg. Er freut sich auf die anstehenden Aufgaben und verspricht: "Ich will ein bürgernaher Bürgermeister sein."

 Bitburg hat gewählt: Joachim Kandels ist neuer Bürgermeister. TV-Foto: Dagmar Schommer

Bitburg hat gewählt: Joachim Kandels ist neuer Bürgermeister. TV-Foto: Dagmar Schommer

Bitburg. (scho) 2993 Bitburger haben CDU-Kandidat Joachim Kandels bei der Stichwahl um das Bürgermeister-Amt ihre Stimme geschenkt. Das sind fast 800 mehr als am 27. September - und gute 1000 Stimmen mehr, als der unabhängige Bewerber Rudolf Rinnen erreichte. Knapp 61 Prozent für Kandels bedeutet das. "Ich habe nicht erwartet, dass es so deutlich wird. Das war letztendlich keine Parteienwahl, sondern eine Persönlichkeitswahl", sagt der frisch gewählte Bürgermeister am Tag danach. Er hat frei und schlendert gemütlich durch Bitburg - und lässt sich überall lächelnd gratulieren.

Bis in den frühen Morgen hat Kandels mit der CDU-Mannschaft gefeiert. "Es kamen sogar Kollegen vom Musikverein vorbei und haben ein Ständchen gespielt", erzählt er. Mit im Repertoire war auch der Marsch "In Harmonie vereint", den Kandels besonders gerne mag. Den Taktstock wird er aber im städtischen Musikverein Bitburg wie auch im MV Körperich abgeben müssen. "Das geht als Bürgermeister schon allein aus zeitlichen Gründen nicht. Leider", sagt Kandels, der selbst Bariton-Horn spielt.

Anders sein Engagement als Vorsitzender der rund 1300 Mitglieder starken Kulturgemeinschaft Bitburg: "Das möchte ich beibehalten. Ich wurde im Juni für drei Jahre gewählt. Als Bürgermeister wäre ich ohnehin im Vorstand, und mir liegt die Kultur in Bitburg sehr am Herzen", sagt Kandels. Als Vorsitzender der Kulturgemeinschaft ist er auch Leiter der Volkshochschule.

Morgen geht er wieder seinem Beruf als Verwaltungsfachangestellter bei der Stadtverwaltung nach, wo er ab Mitte Dezember als Verwaltungs-Chef arbeitet. Wer seinen Posten übernehmen wird, ist noch offen. "So richtig realisiert habe ich das alles noch nicht", sagt Kandels, der ein bürgernaher Bürgermeister sein will und sich unter die Menschen mischen will. Das hat ihm auch im Wahlkampf bereits Freude bereitet: "Das waren zwei aufregende Monate. Besonders bei den Hausbesuchen habe ich viel erfahren, was die Leute bewegt."EXTRA Zeichen: Mit diesem Zeichen in der CDU-Farbe Orange warb Joachim Kandels im Wahlkampf - und in Bitburg begann das Rätselraten, was es bedeutet. Von "Hamburger" über "Berliner" bis Käsebrötchen gab es viele Vorschläge. Die Lösung: Eine umgestürzte Fermate, das Zeichen in der Musik zum Innehalten und in diesem Fall auch zum Umdenken. Darauf ist keiner gekommen. Kandels sagt: "Wenn die Leute darüber geredet haben, hat es seinen Zweck doch schon voll erfüllt." (scho)

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