Halle nimmt nächste Hürde

BITBURG. Die Verwirklichung von Stadthalle und Erlebniswelt Brauerei in Bitburg rückt mit der förmlichen Festlegung des Sanierungsgebiets ein Stück näher. Im kommenden Jahr können die Bauarbeiten beginnen.

Theoretisch könnte der Stadtrat in seiner Sitzung am kommenden Donnerstag die förmliche Festlegung des Sanierungsgebiets "Ecke Römermauer/Görenweg" noch kippen. Aber danach sieht es nicht aus, denn der Bauausschuss hat in seiner jüngsten Sitzung das Sanierungsgebiet durchgewunken.Wer nun erwartet hätte, dass ab kommender Woche die Bagger anrollen, um Stadthalle, Verwaltungsgebäude sowie Brauerei-Erlebniswelt hochzuziehen, hat sich getäuscht. Die Festlegung ist eher ein - wenn auch wichtiger - verfahrenstechnischer Schritt, der weitere Planungen nach sich zieht.

"Wichtigster Schritt seit der Rahmenvereinbarung"

Trotzdem bezeichnet Bürgermeister Joachim Streit den in nichtöffentlicher Sitzung gefassten Beschluss als "wichtigsten Schritt seit der Unterzeichnung der Rahmenvereinbarung". Und dies nicht nur deshalb, weil nun die bereits ausgeführten Abbrucharbeiten als genehmigt gelten und die Brauerei dafür Zuschüsse bei der Stadt abrufen kann. Mit der Ausweisung des Sanierungsgebiets könne nun daran gegangen werden, Gestalt und Aussehen der neuen Gebäude zu planen. Und ehe diese Pläne nicht von Stadt, Planern und Brauerei für gut befunden worden sind, bleibt die Brache am Görenweg weiter eine Brache.

Einen groß angelegten Architekten-Wettbewerb zur Gestaltung des Ensembles, wie er von Marie-Luise Niewodniczanska gefordert worden war, wird es nicht geben. Das hat der Ausschuss vermutlich auch in Hinblick auf die Kosten abgelehnt. Rund 350 000 Euro hätte ein solcher Wettbewerb mit sieben Architekten unter Umständen gekostet.

Anstelle der großen Lösung sollen nun einheimische Architekten ihre Ideen für die Gestaltung des multifunktionalen Komplexes einbringen, sagt Streit. Die Firma Faco sei bereit, eine solche Ideengestaltungsbörse zu veranstalten. Dies bestätigt Stefan Kutscheid, dessen Firma das aus Erlebniswelt, Stadthalle und Bürogebäude bestehende Projekt seit Jahren plant. Seine Firma wird zudem ein so genanntes Baubuch erstellen. Darin enthalten ist eine Beschreibung der geplanten Räume und Einrichtungen.

Wenn dann noch die Erklärung der Brauerei eintrifft, sich auf Zeit an den Folgekosten des Betriebs zu beteiligen, steht der Verwirklichung des lange heftig diskutierten Baus nicht mehr viel entgegen. "Dann wird die Stadt die Stadthalle bestellen", sagt Streit.

Zu diesem Zeitpunkt wird die Faco auch eine Planung der einzelnen Bereiche auf den Tisch legen. Danach geht es an das endgültige Gestalten der Außen- und Innenbereiche. Außerdem wird Verkehrsamtsleiter Frank Schaal mit einer Gruppe von Studenten eine Zielgruppenanalyse für die Erlebniswelt der Brauerei erarbeiten. Stefan Kutscheid: "Wir werden erst die konkreten Planungen für die Erlebniswelt machen." Ausgehend davon ergebe sich die Anbindung an die Brauerei. Davon hänge dann wieder ab, wie die Stadthalle aussehen wird.

Mit dieser Aussage liegt er voll auf der Linie von Bürgermeister Joachim Streit. "Die Stadthalle spielt im Verhältnis zu den anderen Vorhaben eine untergeordnete Rolle."

Für 2006 rechnet Projektentwickler Kutscheid mit dem Beginn der Bauarbeiten für die Büroräume der Brauerei. Im darauf folgenden Jahr könne mit dem Bau der anderen Gebäude begonnen werden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort