"Harte Burschen, auch die Damen"

HAMM/BIERSDORF. (ka) Harte Burschen, Jagdhornbläser und "Bärentöter" trafen bei einem zweitägigen Turnier der Biersdorfer Feldbogenschützen aufeinander. Höhepunkt war der "Hammer Zinnenschuss".

Aufregende Begegnung im Wald bei Hamm: Furcht erregend, das Maul weit aufgerissen, die Zähne fletschend, steht er plötzlich da, der mächtige Grizzly-Bär. Höchste Gefahr, so scheint es, für drei nur knapp 25 Meter von dem wütenden Tier entfernte Wanderer. Unversehens schwirrt ein Pfeil durch die Luft, trifft den Koloss tödlich. Doch der wankt nicht, zeigt nicht die geringste Wirkung. Kein Wunder, zählt der lebensechte Plastik-Petz doch zum Parcours der Feldbogenschützen, die für ihr großes Turnier die Landschaft um Hamm auserkoren haben. Der "Bärentöter" Holger Saborowski und seine Jagdgenossen Norman und Gabriele Stahl sind aus Siegen angereist. Das zweitägige Turnier, das die Biersdorfer Feldbogenschützen ausrichten, loben sie in hohen Tönen: "Eine gute Strecke, artgerecht gestaltet und alles bestens organisiert." Der Parcours erfordere zwar lange Wege. Aber: "Angesichts des idealen Wetters und der schönen Natur ist das ein Vergnügen", schwärmen die drei. Im übrigen seien Feldbogenschützen "harte Burschen, auch die Damen". Die gastgebenden Feldbogenschützen Biersdorf feiern in diesem Jahr fünfjähriges Bestehen. Höhepunkt war ihr zum vierten Mal ausgetragenes Hausturnier, der "Hammer Zinnenschuss". So wird es genannt, weil die Teilnehmer auch von den Zinnen des Schlosses nahe dem Biersdorfer Stausee herab schießen. Von weit her kommen die Bogenschützen, denn längst ist das Turnier europaweit bekannt. "Wir rechnen mit mehr als 200 Teilnehmern", prognostizierte Biersdorfs Bogenschützenvorsitzender Günther Frideres im Voraus. Auf zwei Parcours spielte sich das spannende Geschehen ab. Auf dem Hunterkurs hatte jeder Schütze nur einen Pfeil pro Ziel, auf dem Skandinavischem Kurs waren es drei. Pro Parcours hatten es die Schützen mit 28 naturgetreu nachgebildeten Tierfiguren zu tun - mit Bären, Rotwild, Hasen, Adlern oder mit in Naturgewässern schwimmenden Karpfen. Jeweils auf getrenntem Kurs bewegen sich "Blank-" und "Compoundbogenschützen". Damit sind die Parcours ständig belegt, und alle Schützen einer Klasse erledigen ihr Pensum am selben Tag. Günther Frideres betont: "Wir machen uns viel Arbeit mit den Parcours. Jedes Jahr lassen wir uns etwas Neues einfallen." Waidmännisch eingestimmt hatten die Jagdhornbläser aus Wiersdorf die Feldbogenschützen.

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