Harter Standortfaktor

BITBURG-PRÜM. (mr) Der Kreistag Bitburg-Prüm begrüßt den Plan der Initiative Region Trier (IRT), eine eigene Kultur-Agentur ins Leben zu rufen.

Kultur ist nicht nur etwas für Bildung und Sinne, Kultur ist auch ein bedeutender Standort- und Wirtschaftsfaktor. Darüber waren sich die Kreistagsmitglieder am Montag einig. Aus diesem Grund begrüßten Sprecher aller Fraktionen das Vorhaben der IRT zur Gründung einer regionalen Kultur-Agentur. "Kulturförderung ist Wirtschaftsförderung", unterstrich IRT-Geschäftsführer Walter Born. Mit dem Projekt beabsichtige der Verband unter anderem, den Sinn für die Marksteine der europäischen Geschichte zu schärfen sowie ländliche Strukturen in das Bewusstsein der Menschen zu rücken. "Es geht um das, was die Region prägt", betonte Born, der ankündigte, bereits im Sommer die ersten Eckpunkte des Konzepts von Moselfestwochen-Chef Hermann Lewen der Öffentlichkeit vorzustellen. Antragsteller dieses Tagesordnungspunkts war die FWG-Fraktion. Deren Sprecher Dieter Müller hob hervor, auch in seinen Augen sei die Kultur ein wichtiger Standortfaktor. Durch die Einrichtung einer Agentur verspreche er sich bessere Kooperation und Koordination. Müller: "Das, was der Kreis Bitburg-Prüm da einbringen kann, hat großes Gewicht." Das sah auch Patrick Schnieder (CDU) so. Er ging unter anderem auf die Verknüpfung mit dem Tourismus ein und sprach vom Schaffen regionaler Identität. Entscheidend sei derweil der Qualitätsgedanke. Nur dann fänden die kulturellen Angebote über die Kreisgrenze hinweg Beachtung. Marie-Luise Niewodniczanska (FDP) findet die Agentur-Gründung "generell gut". Es sei wichtig, in diesem Zusammenhang die Großregion zu sehen und deshalb auch Luxemburg und die Wallonie mit ins Boot zu nehmen. Kritischer gehen die Grünen mit dem Vorhaben um. "Für uns kommt das überraschend", sagte Fraktionssprecherin Rosi Biwer. Sie wollte unter anderem wissen, wie sich das Projekt finanziere. Biwer: "Das scheint ein sehr theoretisches Konstrukt zu sein." Dem widersprach Walter Born. Er betonte, mit Hermann Lewen einen festen Ansprechpartner zu haben, der ein fachlich fundiertes Konzept erarbeite. Die Finanzierung erfolge durch Umschichtungen innerhalb des IRT-Budgets. Zudem verstehe sich der Kulturableger nicht als Event-Agentur, sondern als eine Stelle, die koordiniere und unterstütze.

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